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Die Phasen im Webprojekt

Die Phasen im Webprojekt

Ein Webprojekt durchläuft immer verschiedene Phasen, und keine davon ist unwichtig. Vielmehr trägt jede einzelne entscheidend zum Projekterfolg bei. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die acht zentralen Phasen eines Webprojekts vor. Werden diese gleichermaßen berücksichtigt, ist der Weg für den Online-Erfolg Ihres Unternehmens bestens geebnet.

In diesem Artikel behandelte Themen

  • Diese acht Phasen sollte Ihr Webprojekt durchlaufen
  • Phase 1: Briefing
  • Phase 2: Angebot
  • Phase 3: Grobkonzept
  • Phase 4: Fein- & Designkonzept
  • Phase 5: Umsetzung
  • Phase 6: Testing
  • Phase 7: Launch
  • Phase 8: Optimierung
  • Fazit: Der Weg zum Online-Erfolg

Ziel des Beitrags: Entscheider und Projektverantwortliche erhalten einen ausführlichen Überblick über alle maßgeblichen Phasen eines Webprojekts – und lernen so, wie wichtig diese sind, wenn ihr Unternehmen online erfolgreich sein soll.

Diese acht Phasen sollte Ihr Webprojekt durchlaufen

Erfolgreiche Webprojekte resultieren aus einer engen Zusammenarbeit des Teams mit dem Kunden. Gerade komplexe Projekte werden oft mit agilen Methoden wie Scrum oder Kanban umgesetzt. Sie ermöglichen es, wichtige Aufgaben so zu priorisieren, dass bereits in kürzerer Zeit nutzbare Software entsteht und die Zusammenarbeit regelmäßig auf den Prüfstand gestellt wird. Komplizierte, aber vorhersehbare Projekte werden eher nach dem Wasserfallmodell abgearbeitet, da hier eine vorherige Planung wichtig ist.

Ob Sie nun agil arbeiten oder klassisch – der Projektlebenszyklus der meisten Webprojekte kennzeichnet sich durch bestimmte Phasen aus, die Sie kennen und durchlaufen sollten!

Chemistry-Meetings fördern eine langfristige Zusammenarbeit

Eine enge, langfristige Zusammenarbeit mit Ihrer Agentur ist in jeder Phase eines Webprojekts wichtig. Eine Zusammenarbeit ist nur dann sinnvoll, wenn die Chemie auf beiden Seiten spürbar stimmt. Chemistry-Meetings bieten Raum für ein fachliches, menschliches und kreatives Kennenlernen, das in klassischen Pitches nicht machbar ist. Das Ergebnis: bestenfalls ein kleiner Probeauftrag für den Reality-Check. Er ist eine erste Projektarbeit unter realen Bedingungen und hilft sowohl der Agentur als auch Ihnen, sich ein Bild voneinander zu machen. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

Phase 1: Briefing

Gemeinhin ist den Beteiligten klar, wie wichtig das Briefing in einem Webprojekt ist. Doch gute, ausführliche Briefings sind leider Mangelware. Außerdem kommt es dabei immer wieder zu schlechten, unvollständigen Angaben.

In einem guten Briefing sollten die folgenden Fragen beantwortet werden: Was soll entwickelt werden? Warum soll es entwickelt werden? Wie soll es entwickelt werden? Für wen soll es entwickelt werden?

Bereits diese Fragen haben es in sich und könnten oft locker ein ganzes Buch füllen. Nur wird das kaum jemand erstellen, geschweige denn lesen … Aus diesem Grund möchten wir Ihnen wertvolle Tipps für das Briefing in Ihrem Webprojekt geben:

  1. Schreiben Sie für die Anforderungen keinen zusammenhängenden Text, sondern erstellen Sie nach Möglichkeit einzelne Anforderungen, die sich nach Wichtigkeit ordnen lassen.
  2. Nutzen Sie für die Produktvision ein klares, aber emotional mitreißendes Ziel, um sie in den Köpfen der Mitarbeiter zu verankern und die Begeisterung für das Projekt zu fördern.
  3. Planen Sie in komplexen Projekten möglichst früh eine schlanke, bereits bedienbare Software (z. B. Testversion) oder gar releasefähige Software ein.
  4. Kennen Sie Ihre Nische (Problem, Lösung, Wettbewerb, Themen).
  5. Lernen Sie vom Markt bzw. bereits vorhandenen Webprojekten (Positiv- und Negativbeispiele).
  6. Benennen Sie Best- und Worst-Cases (guter Ausgang des Projekts/schlechter Ausgang des Projekts).
  7. Verfügen Sie über das Budget, um zu einem Release zu gelangen?
  8. Welches Know-how und welches Team benötigen Sie zur erfolgreichen Durchführung des Projekts?
  9. Was passiert nach dem Release des Projekts?

Schlussendlich ist im Briefing zu klären, auf welchem vorhandenen Material aufgebaut werden kann und zu welchem Termin der Relaunch oder Livegang erfolgen soll.

Phase 2: Angebot

Sogenannte „Best Practice“-Projekte (vielfach Standardprojekte) lassen sich in der Regel recht genau kalkulieren. Wenn Ihre Digitalagentur ähnliche Projekte bereits zigmal umgesetzt hat (wie etwa ein Standard-WordPress-Projekt), dann sollte der angesetzte Preis um maximal 20 Prozent schwanken (aber auch dann sollte der Dienstleister erklären können, weshalb es zu einer nachträglichen Preissteigerung kommt).

Wichtig: In technisch komplizierten Projekten sollte Ihre Digitalagentur parallel zum Angebot ein technisches Konzept erstellen, um ein genaues Angebot abgeben zu können. In komplexen Projekten hingegen muss die Komplexität reduziert werden, um das Projekt überblicken zu können.

Wichtig ist, dass Sie als Kunde in jedem Fall ein releasefähiges Projekt angeboten bekommen. Das mag dann noch nicht das vollständige, weil in Gänze noch nicht abschätzbare Projekt sein, aber eben eins, mit dem Sie grundsätzlich online gehen könnten. Das gibt Ihnen wesentlich mehr Planungssicherheit als eine unsichere Kalkulation, in der also „ins Blaue“ oder Unsichere hinein kalkuliert wird. Gerade die Kombination aus „Komplexität reduzieren“ und „releasefähiges Projekt“ gibt Kunden definitiv mehr Sicherheit.

Phase 3: Grobkonzept

Sagen wir einfach, ein paar Vorarbeiten für das Webprojekt sind äußerst hilfreich und daher unbedingt zu empfehlen: Unternehmen, die über ausreichend Branchenwissen verfügen, haben Firmenrecherche, Branchenanalyse, Best-Practices und Worst-Cases bereits im Briefing zusammengetragen. Andernfalls sollten Unternehmen diese Punkte spätestens jetzt gemeinsam mit ihrem Dienstleister angehen.

Themen und Inhalte planen

Nehmen wir einmal an, es geht um das Erstellen einer neuen Website: Welche Themen möchten Sie online bedienen? Wie soll Ihre Website inhaltlich strukturiert bzw. aufgebaut werden? Was sind die Ziele Ihrer Website? Das sind nur einige der zentralen Fragen.

In kleineren Webprojekten nimmt die inhaltliche Planung oft viel zu wenig Raum ein. Und dabei wollen Sie doch gerade mit einem solchen Projekt eine Nische erfolgreich besetzen!

Nehmen Sie sich daher bitte die Zeit, Ihr Projekt sorgfältig zu planen, geben Sie ihm eine Struktur, ein theoretisches Grundgerüst und folgen Sie einem Plan, mit dem Sie Ihre Ziele erreichen. Hiervon hängt unter anderem ab, ob Sie gute Rankings in Suchmaschinen erzielen und ob Ihre Online-Besucher letztlich konvertieren.

Wireframes: Grobe Entwürfe Ihrer Website

Wenn Sie sich dazu entschlossen haben, der inhaltlichen Planung mehr Gewicht zu verleihen, führt im Grunde kein Weg an Wireframes vorbei. Dabei handelt es sich um einen sehr groben Entwurf Ihrer Website, in dem das konkrete Design noch nicht umgesetzt worden ist.

Wichtig: Wenn Sie beispielsweise ein Video erstellt haben, das Ihr Angebot gut erklärt, ist es vielleicht sinnvoll, es direkt im obersten Bereich Ihrer Website zu präsentieren (im sog. Header). Hier könnte der Wireframe ein erstes Beispiel zeigen, wie das Video im Optimalfall „promotet“ wird. Vergleichbar ist ein Wireframe mit einem Bauplan, der im individuellen Hausbau unverzichtbar ist.

Da ein solcher grober Entwurf zudem eine Hilfe für die Realisierung eines konkreten Webdesigns ist, verlieren Sie an der Stelle normalerweise kaum Budget oder Zeit. Daher lautet die klare Empfehlung: Lassen Sie in Ihrer Website mindestens einen Wireframe erstellen, um dem inhaltlichen Konzept eine visuelle Entsprechung zu geben.

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Phase 4: Fein- & Designkonzept

Jetzt geht es an die Ausgestaltung des groben Konzepts, in dessen Rahmen auch das Aussehen der Website bzw. zentraler Webseiten festgelegt wird. Was in diesem Fein- bzw. Designkonzept enthalten ist, hängt sehr stark von dem Webprojekt, dessen Ausrichtung und dem gewählten Partner ab.

Im sogenannten Atomic-Design etwa wird eine Art Styleguide entwickelt, der angefangen von den kleinsten Designelementen, den „Atomen“ (etwa einem Button oder einer Überschrift) über „Moleküle“ (z. B. ein Suchformular, in welchem sich der erwähnte Button befindet) bis hin zu ganzen Templates und Seiten zusammenhängende, aber auch wiederverwendbare Web-Komponenten realisiert. In einem eher kleinen Webprojekt dagegen wird vielleicht lediglich ein Farbschema sowie eine Schriftart festgelegt.

Phase 5: Umsetzung

Im Grunde befinden wir uns jetzt bereits mitten in der Umsetzung. Doch „gefühlt“ beginnt für viele Beteiligte die Umsetzung erst mit der technischen Realisierung. Und das ist auch verständlich: Denn die Umsetzung ist zweifelsohne die zumeist komplexeste Phase in einem Webprojekt.

Gerade deshalb kann es zielführend sein, spätestens jetzt über die Art der Umsetzung nachzudenken: Haben Sie es mit einem Best-Practice-, einem komplizierten oder einem komplexen Projekt zu tun? Auf dieser Basis wird dann das passende Projektmanagement aufgesetzt. Während etwa in einfachen Projekten womöglich das Wasserfallmodell der beste Weg ist, ergibt in einem komplexen Projekt vermutlich ein agiles Framework wie Scrum Sinn. In jedem Fall verlangt die Umsetzung ein effizientes Projektmanagement, denn davon hängt der Erfolg Ihres Webprojekts maßgeblich ab.

Phase 6: Testing

Klassischerweise führt ein Dienstleister vor dem Livegang oder (Re)Launch diverse Tests durch: Hiervon kann unter anderem die Usability betroffen sein – sowie die Suchmaschinenoptimierung, die Performance (Pagespeed, Lasttest) und die Funktionalität des Webprojekts in diversen Browsern und Endgeräten (sog. Cross-Browser-Testing). Wer hier sorgfältig arbeitet, hat in aller Regel mit dem Livegang keine größeren Probleme.

Phase 7: Launch

Sofern während der Umsetzung und im Testing gute Vorarbeit geleistet wurde, ist der Livegang bzw. Launch weitgehend unproblematisch. Gravierende Änderungen sollten in dieser späten Phase des Webprojekts ohnehin nicht mehr vorgenommen werden. Wer jetzt noch das Hosting grundlegend verändert, macht etwas falsch.

Meist geht es nur noch darum, dass die Live-Domain auf das neue technische System zeigt. Je nach Content-Management- oder Shop-System werden hierbei spezifische Einstellungen getätigt: Meist gibt es eine Site-Konfiguration, die vorgenommen werden muss. Oft sind diese Einstellungen binnen weniger Minuten erledigt. In manchen Systemen (etwa mit höherem Sicherheitsbedürfnis) oder im Rahmen einer Migration kann dieser Vorgang schon aufwändiger sein und erfordert dementsprechend einige Expertise.

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Phase 8: Optimierung

Das Projekt ist online und Sie sind fertig, richtig? Falsch! Denn vor allem agile Projekte kennen kein klassisches Projektende. Und letztlich gilt immer – ob agil oder nicht: Ein Projekt ist idealerweise nie ganz fertig, allein schon deshalb nicht, weil sich die Rahmenbedingungen, wie etwa der Markt, die Themen oder das Verhalten der Zielgruppe, von Zeit zu Zeit ändern.

Nur erfolglose Projekte sind mit dem Livegang fertig. Erfolgreiche Online-Projekte indes werden konsequent weiterentwickelt, weil sich der Erfolg fast nie direkt mit dem Livegang einstellt. Deshalb ist diese achte Phase eines Webprojekts mindestens so wichtig wie alle Phasen davor.

Webprojekte: So geht blindwerk vor

Als digitale Architekten haben wir bei blindwerk einen Strukturplan entwickelt, der diese Phasen im Webprojekt beinhaltet – jedoch anders strukturiert und deutlich weiterentwickelt. So findet vor der Umsetzung ein mehrstufiger Prozess aus Diagnose, Zielformulierung und Analyse statt. Die Umsetzung schließlich beinhaltet neben dem Design und der Entwicklung eine inhaltliche Optimierung (etwa „SEO-Texte“, Übersetzungen etc.) sowie digitales Marketing (SEA, Retargeting, Social Media, Marktplätze). In der Phase nach dem Livegang unterstützen wir Sie durch Trainings (Systemschulungen, SEO-Schulungen) sowie durch technischen und redaktionellen Support.

Fazit: Der Weg zum Online-Erfolg

Sie kennen nun die acht Phasen im Webprojekt, und wir hoffen, dass wir Ihnen aufzeigen konnten, dass diese allesamt wichtig sind. Allerdings sind die Phasen inhaltlich sicherlich nicht für jedes Projekt gleich. So insbesondere beim Feinkonzept. Und dass auch die Umsetzungsphase so individuell sein kann, wie es individuelle Webprojekte gibt, bedarf vermutlich keiner weiteren Erklärung.

Wir möchten an Sie appellieren, alle acht Phasen im Webprojekt ernst zu nehmen!

Vernachlässigen Sie vor allem nicht das Briefing, da es bereits zu Beginn die Weichen für den Erfolg Ihres Projekts stellt. Und diskutieren Sie, inwieweit es sich lohnt, angesichts eines komplexen Projekts agil zu arbeiten. Je früher Unternehmen in einem solchen Webprojekt agil arbeiten, desto mehr werden diese starren Phasen aufgebrochen. So kann dann beispielsweise das Testing weitaus früher und nachhaltiger in das Projekt integriert werden. Und bestehen Sie in jedem Fall auf ein sorgfältiges Testing, damit Sie online nicht sofort böse Überraschungen erleben. Bringen Sie Ihr Webprojekt schließlich zum Erfolg, indem Sie es immer weiter optimieren.

Als Agentur für digitales Projektmanagement realisiert blindwerk Webprojekte für mittelständische und große Unternehmen.
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Website vs. Webshop: Wie unterscheidet sich der Relaunch?

Website vs. Webshop: Unterscheiden sich die Relaunch-Maßnahmen?

Wenn eine Website oder ein Onlineshop in die Jahre gekommen ist und nicht mehr gut bei Google & Co. performt oder kaum noch Conversions generiert, ist es Zeit für einen Relaunch. Dabei stehen Punkte wie Technik, Design, Content und SEO ganz oben auf der To-do-Liste. Zu beachten ist allerdings, dass die Relaunch-Maßnahmen von Seiten und Onlineshops in einigen wesentlichen Aspekten voneinander abweichen. Darum geht es in diesem Beitrag.

In diesem Artikel behandelte Themen

  • Relaunch Shop/Website: Das sollten Unternehmen bedenken
  • Wann sprechen wir von einem Relaunch?
  • Relaunch-Maßnahmen für die Website
  • Relaunch-Maßnahmen speziell für den Shop
  • Zusammengefasst: Darauf kommt es beim Relaunch an

Ziel des Beitrags: Entscheider und Projektverantwortliche in Unternehmen erfahren, worin sich die Relaunches von Seiten und Shops unterscheiden – mit besonderem Augenmerk auf einige der Herausforderungen beim Webshop-Relaunch.

Relaunch Shop/Website: Das sollten Unternehmen bedenken

Geht eine neue Website online, ist die Arbeit beendet – ein weitverbreiteter Irrglaube. Denn dann geht die eigentliche Arbeit erst so richtig los. Schließlich muss man herausfinden, ob die Seite oder der Shop technisch auch so laufen, wie man sich das vorgestellt hat. Außerdem muss sich das Ganze auch bei Google & Co. bestens schlagen. Stichwort: SEO. 

Wenn das Projekt nicht kontinuierlich weiterentwickelt wird, naht spätestens nach einigen Jahren ein neues Großprojekt: der Relaunch. Meistens sehr umfassend, zeitintensiv und auch kostspielig, wenn man nicht alles selbst umsetzen kann. Aber welche Maßnahmen sollten eigentlich beim Relaunch einer Website und dem Relaunch eines Webshops ergriffen werden? Gibt es Unterschiede?

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Wann sprechen wir von einem Relaunch?

Von einem Relaunch ist dann die Rede, wenn sich das Design und die Technik einer Website maßgeblich verändern. Wenn hingegen nur das Design verändert wird, spricht man streng genommen von einem Redesign.

Bei einem Website-Relaunch gibt es einige große Herausforderungen, auf die Sie im Projekt besonders achten sollten:

  • Technische Herausforderungen
  • Inhaltliche Herausforderungen (Content)
  • Community- und Akzeptanz-Herausforderungen
  • SEO-Aspekte (Google & Co.)
  • Performance (Ladezeit)
  • Usability, User Experience (UX) und Conversion

Ein Relaunch (oder auch Redesign) muss von A bis Z geplant werden, ansonsten drohen Schwierigkeiten und vielleicht sogar Ressourcenengpässe, die das Ergebnis verzögern. Eine sorgfältige Planung über alle Phasen des Webprojekts ist ausschlaggebend für den Erfolg. Folgende Punkte sollten Sie dabei unbedingt beachten:

  • Wettbewerbsanalyse: Was macht die Konkurrenz?
  • Strategie: Was wollen wir online erreichen?
  • Zielgruppen: Wen wollen wir ansprechen?
  • Konzept und Informationsarchitektur: Wie ist die Website aufgebaut?
  • Usability: Was erwarten die Nutzer von der neuen Website?
  • Content: Was wollen wir eigentlich sagen?
  • Design: Wie soll die Website aussehen?
  • SEO: Wie werden wir bei Google & Co. gefunden?
  • Technik: Kann alles so funktionieren, wie wir uns das vorstellen?
  • Conversion: Wie erreichen wir die Ziele unserer Website (Kontaktaufnahme, Kauf etc.)?

Relaunch-Maßnahmen für die Website

Es existieren ganz unterschiedliche Arten von Websites, darunter Webshops, Blogs, Magazine, Portale, Foren, Web-Apps, Landing-Pages und Info-Sites. Und doch gibt es einige Maßnahmen, die für viele Websites gleich sind.

Bei der Planung eines Relaunchs gilt es eine Faustregel zu beachten:

    Ein Relaunch ist genau dann erfolgreich, wenn Ihre Website in keinem Aspekt schlechter geworden ist als zuvor und zumindest in einigen besser.

Dementsprechend ist ein Relaunch eine große Herausforderung, die viel Übersicht, Erfahrung und technische Expertise erfordert. Damit der Livegang nicht in einem Fiasko endet, sollten Sie die gefährlichsten Fehler beim Relaunch vermeiden:

  • In der robots.txt steht „Disallow: /„: Hiermit wird Suchmaschinen mitgeteilt, dass sie die Website nicht indexieren sollen. Während der Entwicklung ist dies ein äußerst sinnvoller Hinweis für Google & Co. Da die meisten Web-Projekte jedoch später in der Suche erscheinen sollen, ist das Aussperren von Suchmaschinen einer der krassesten Patzer beim Relaunch.
  • Die Website bleibt im Entwicklermodus: Der sogenannte Debug-Modus hilft Entwicklern, während des Webprojekts wichtige Informationen, darunter ausführliche Fehlermeldungen, zu erhalten. Mitunter wird im Anschluss an den Relaunch vergessen, in den Live-Modus zu wechseln. Mit gravierenden Folgen: Denn der Entwicklermodus macht es Hackern leicht, an Informationen über den Zustand der Website zu gelangen. Zudem leidet die Ladezeit erheblich, da bei jedem Seitenaufruf zahlreiche Prozesse ausgeführt werden, anstatt die Webseiten aus dem Zwischenspeicher (Cache) aufzurufen.
  • Es kommt zu vielen 404-Fehlern: Wenn eine Webseite nicht existiert, resultiert daraus ein sogenannter 404-Fehler („Seite nicht gefunden“). Im Relaunch tritt dieser häufig auf, wenn sich die URL-Struktur geändert hat. Wenn zum Beispiel eine Website wie www.ihre-website.de/alte-url.html unter der neuen URL www.ihre-website.de/neue-url.html zu finden ist, sollte ein 301-Redirect von der alten auf die neue URL durchgeführt werden. Dadurch lässt sich ein 404-Fehler normalerweise vermeiden. Bei kleinen Websites lassen sich diese Redirects in der Regel händisch vornehmen. In großen Projekten sollten professionelle SEO-Tools eingesetzt werden.
  • Die Website funktioniert nicht in allen relevanten Browsern: Cross-Browser-Testing gehört zu jedem erfolgreichen Relaunch dazu. Zwar sind Fehler in Funktion oder Darstellung in den vergangenen Jahren seltener geworden, weil sich immer mehr Standards durchgesetzt haben und der Markt an Browser-Anbietern aufgrund der Dominanz von Chrome bzw. Chromium kleiner geworden ist (so basiert mittlerweile auch der Edge-Browser von Microsoft auf der Rendering-Engine von Google). Dennoch kann es passieren, dass ältere Browser in bestimmten Webprojekten eine recht hohe Verbreitung haben. Und speziell der Browser von Apple hinkt selbst in aktuellen Versionen gegenüber Browsern wie Chrome oder Firefox deutlich hinterher. Deshalb sollte in jedem Projekt ein Testing-Konzept umgesetzt werden, um beim Relaunch keine böse Überraschung zu erleben.

Damit haben wir Ihnen die wohl häufigsten und auch krassesten Fehler beim Relaunch genannt. Dennoch kann ein solcher Livegang derart komplex sein, dass viele weitere Faktoren berücksichtigt werden sollten. Eine gelungene Checkliste über Aspekte, die bei der Website-Entwicklung berücksichtigt werden können, liefert die Front-End-Checklist (teilweise ist diese allerdings nur für Entwickler verständlich oder umsetzbar).

Relaunch-Maßnahmen speziell für den Shop

Nicht nur eine klassische Website steht vor der Problematik der Überalterung. Lahme Technik, altes Design und damit ausbleibende Kunden sind gerade für Onlineshop-Betreiber ein großes Risiko – schließlich wollen sie die Waren an den Endkunden bringen. Die einzige Möglichkeit ist oft nur noch der Relaunch des Webshops: ein heikles Thema für alle Shop-Betreiber.

Die Umsetzung ist oft mit Hindernissen behaftet, der Betrieb läuft meistens nämlich weiter: Das bedeutet viel Arbeit bei häufig knappen Ressourcen. Damit weder Ausfallzeiten noch Fehler entstehen, müssen die Altsysteme während des Relaunchs also parallel online bzw. in Betrieb bleiben.

Perfektion ist bei einem Shop-Relaunch das höchste Gebot: Wenn die neue Website nicht nutzerfreundlich ist, verwirrt das den Kunden und sorgt oftmals dafür, dass dieser die Seite verlässt, ohne etwas zu kaufen.

Ausgewählte Case-Studies zu Shop-Projekten

Die wichtigsten Punkte bei einem Shop-Relaunch finden sich auch in den nachfolgenden Case-Studies unserer Digitalagentur blindwerk wieder:

URLs sind mitunter schwieriger zu individualisieren

Noch heute ist es in E-Commerce-Projekten manchmal schwierig, bereits vorhandene URL-Strukturen in dem neuen System zu erhalten. Das liegt ganz einfach daran, dass etwa Artikel-URLs aus dem jeweiligen System erzeugt werden und die Einflussnahme darauf gewisse Grenzen hat. Natürlich lassen sich sogenannte SEO-URLs in Systemen wie Shopware oder WooCommerce konfigurieren. Doch bereits die automatisierte Zuweisung von Produkt-IDs in der URL beim alten oder neuen System kann zu unvermeidbaren Unterschieden führen, die durch 301-Redirects aufgelöst werden müssen.

Kunden-, Bestell- und Produktdaten müssen migriert werden

Webshops haben in der Regel die Besonderheit, dass Kunden-, Bestell- und Produktdaten migriert werden müssen. Eine solche Migration, also die Übertragung dieser Daten in das neue System, kann je nach Größe des Shops und Art des Ausgangs- und Zielsystems sehr aufwändig sein. Wer von einem führenden E-Commerce-System zu einem anderen, ebenfalls großen System wechseln möchte, muss in vielen Fällen nicht bei null anfangen: Beispielsweise existiert für Shopware 6, das im Vergleich zur 5er-Version ein völlig neues System ist, ein komfortabler Migrationsassistent des Herstellers. Ein Wechsel zwischen Systemen unterschiedlicher Anbieter ist oft aufwändiger: Meist gibt es jedoch eine API oder gar ein Migrationstool, das je nach Ausgangssystem von einem Drittanbieter angeboten wird (etwa für Shopify).

Anforderungen an Shop-Funktionen müssen geprüft werden

Vor dem Wechsel eines Shopsystems sollten die Anforderungen an benötigte Shop-Funktionen unbedingt geprüft werden. Bei klassischen Websites ist dies zwar ebenfalls wichtig, jedoch nicht ganz so kritisch wie beim Shop: Denn mit Content-Management-Systemen wie TYPO3, Drupal oder WordPress lassen sich in vielen Fällen auch solche Funktionen realisieren, die man während der Planung einer Website noch vergessen hat.

Auch Shopsysteme lassen sich selbstverständlich vielfach nachrüsten, sei es durch fertige Plug-ins oder durch Eigenentwicklungen. Dennoch unterscheiden sie sich oftmals doch stärker in ihren Kernfunktionen oder ihrer Erweiterbarkeit. Shopify etwa ist im Vergleich zu Shopware ein geschlossenes System, woraus eine eingeschränkte Erweiterbarkeit resultiert. Shopware 6 bietet einen anderen Funktionsumfang als das nach wie vor aktuelle Shopware 5: Einige Funktionen sind in der neuen Version hinzugekommen (z. B. neues Frontend, Headless-API, Web-Standards wie Vue.js, Bootstrap 4), andere bisherige Kernfunktionen lassen sich nur noch über (kommerzielle) Plug-ins nachrüsten (etwa Stapelverarbeitung).

Auch bei anderen Shopsystemen wie Magento, Gambio oder WooCommerce gibt es Unterschiede hinsichtlich ihrer Kernfunktionen oder der Erweiterbarkeit. Deshalb sollten Sie stets prüfen, ob sich alle Anforderungen wie gewünscht abbilden lassen.

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Warenwirtschaft, ERP & Co.

Je nach Anforderung oder Größe des Shops kann bereits eine Warenwirtschaft, ein Enterprise Resource Planning (ERP) oder ein Product Information Management (PIM) angebunden sein. Hier ist zu prüfen, ob eine ausreichende Anbindung an die neue Shop-Version oder das neue Shop-System vorhanden ist. Gerade die Warenwirtschaft kann sich im Laufe eines Relaunchs zu einem riesigen Posten entwickeln, der eine Menge an Budget frisst. Deshalb sollte auf diesen Aspekt besonders viel Augenmerk gelegt werden.

Wenn bereits eine Schnittstelle für das Zielsystem verfügbar ist, lässt sich der Aufwand meist deutlich reduzieren. In jedem Fall sollte ausreichend Zeit einkalkuliert werden, um die Anbindung an die Warenwirtschaft zu prüfen.

Wir entwickeln Ihre Schnittstelle:

    Falls Sie gerade einen Relaunch planen und eine passende Schnittstelle suchen, empfehlen wir z. B. unsere Lösung für Shopware und SAP. Gerne können wir auch andere Systeme miteinander verbinden!

Suche & Filterung

Viele klassische Websites kommen ohne eine Suche oder eine Möglichkeit zum Filtern von Informationen aus, während selbst kleinere Webshops fast immer eine Suche haben. Für viele spielt auch die Filterung eine große Rolle. Die meisten Shopsysteme (etwa Shopware, Magento oder Shopify) verfügen über eine integrierte Suchlösung. Bei einem großen Onlineshop (ab ca. 20.000 Produkten) wird diese Suche jedoch zunehmend langsam, weil die Suchanfragen über die Datenbank (MySQL) vorgenommen werden. Sogenannte NoSQL-Suchlösungen sind stattdessen wesentlich performanter und somit für große Shops von Bedeutung.

Häufig werden auch besondere Anforderungen an eine Suche gestellt: Eine intelligente Lösung etwa kann auch mit Synonymen, Tippfehlern oder unvollständigen Eingaben umgehen. Auch Filter nach Größe, Farbe oder bestimmten Eigenschaften kann für einen Onlineshop verkaufsfördernd sein. Deshalb sollten Suche und Filterung bereits vor dem Relaunch geprüft werden.

Art des Shopsystems

Shopsysteme können sich in Hinblick auf ihre Funktionalität und auf ihre Lizenzmodelle deutlich unterscheiden. Vergleichen Sie daher unbedingt die großen Anbieter Shopware, Shopify, WooCommerce und Gambio. Grundsätzlich können Sie je nach System zwischen einer kostenlosen Community-Version oder einer kommerziellen Edition wählen. Unterschiede bestehen darin, ob Sie das System selbst installieren bzw. hosten oder ob es sich um einen Cloud-Service oder Software as a Service (SaaS) handelt.

Zusammengefasst: Darauf kommt es beim Relaunch an

Ein Relaunch kann ein hochkomplexer Prozess sein! Wir haben in diesem Zusammenhang Aspekte besprochen, die im Grunde für jedes dieser Online-Projekte relevant sind. So etwa Content, Google und SEO. Da viele Relaunches einen Wechsel des Content-Management- oder Shop-Systems beinhalten, haben wir uns zudem mit Gesichtspunkten befasst, die auch bei neuen Projekten relevant sind. Ebenso bei der oft benötigten Migration von einem System in das andere.

Wenn Daten migriert werden müssen, kommt es in der Regel auf die Art der Daten an und ob es einfache Methoden (etwa via Plug-in, per API oder über eine Importfunktion) gibt, über die sie sich transferieren lassen. Das kann – je nach Umfang der Daten – ein kompliziertes Unterfangen sein. In Shop-Projekten sind es für gewöhnlich Produkt-, Kunden- und Bestelldaten, die überführt werden müssen. In diesen Projekten gibt es bestimmte Komponenten, Module und Anbindungen, die häufig eine besondere Rolle spielen. Deshalb haben wir die Suche angesprochen, über eine Filterung gesprochen und über Warenwirtschaft & ERP.

Für alle Projekte gilt: Prüfen Sie bitte frühzeitig die wichtigsten Anforderungen, damit es während Ihres Projekts (und vor allem später online) keine unliebsamen oder teuren Überraschungen gibt.

Wie der Relaunch Ihrer Seite oder Ihres Shops zum Erfolg wird, weiß blindwerk. Im Erstgespräch ermitteln wir gerne zusammen mit Ihnen, welche zentralen Herausforderungen dabei auf Sie zukommen.
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So geht „Full Service“, ohne „Full-Service-Agentur“ zu sein

So geht „Full Service“, ohne „Full-Service-Agentur“ zu sein

Viele Kunden glauben, dass sie sich als Auftraggeber zwischen einer Spezialagentur und einer Full-Service-Agentur entscheiden müssen. Doch es gibt eine dritte Alternative, die wir Ihnen nun vorstellen. Die wichtigste Frage hierbei: Wie können Sie „Full Service“ mit den Vorteilen ausgewiesener Spezialisten kombinieren!?

In diesem Artikel behandelte Themen

  • Full-Service-Agentur vs. Spezialagentur vs. Agentur für digitales Projektmanagement
  • Wann setzen Auftraggeber auf eine Full-Service-Agentur?
  • Wann braucht es eine Spezialagentur?
  • Agentur für digitales Projektmanagement
  • Zusammenfassung: Welcher Agentur-Typ passt zu Ihnen?

Ziel des Beitrags: Entscheider können anschließend leichter beurteilen, ob eine Full-Service-Agentur oder Spezialagentur besser zu ihrem Projekt passt und in welchen Fällen sie eine Agentur wie blindwerk wählen sollten.

Full-Service-Agentur vs. Spezialagentur vs. Agentur für digitales Projektmanagement

Die Full-Service-Agentur ist de facto der klassische Agentur-Typ. Besonders weit verbreitet ist die Werbeagentur, die Logos, Briefpapier, Visitenkarten und auch Websites für Unternehmen erstellt. In den vergangenen Jahren haben zudem Spezialagenturen ihren Siegeszug begonnen. Da jedoch beide Agentur-Typen insbesondere bei größeren digitalen Projekten schnell an ihre Grenzen kommen können, ist es an der Zeit, sich einmal einer dritten Art von Agentur zu widmen: der Agentur für digitales Projektmanagement. Mit dieser lassen sich komplexe Projekte mit unterschiedlichen Spezialisten realisieren – beinahe wie in einer Full-Service-Agentur!

In diesem Beitrag erläutern wir die Vorteile und Nachteile der drei Agentur-Typen und geben Entscheidern in Unternehmen Tipps, welcher Typ zu welcher Anforderung passt.

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Wann setzen Auftraggeber auf eine Full-Service-Agentur?

Vorteile: Wenn Unternehmen mit Full-Service-Agenturen arbeiten, möchten sie „alles aus einer Hand“ bekommen. Meist geht es um einen festen Ansprechpartner – und darum, dass dieser Partner sein Team kennt und entsprechend koordiniert. Die Mitarbeiter sind vor Ort und im Idealfall sofort verfügbar. Und natürlich verspricht „Full Service“, dass unzählige Bereiche und Disziplinen vollumfänglich abgedeckt werden.

Auftraggeber ziehen aber auch aus Sorge um die Projektsicherheit die Full-Service-Agentur einem Soloselbstständigen oder Freelancer vor. Denn was ist, wenn der Spezialist plötzlich krankheitsbedingt ausfällt oder aus sonstigen Gründen so unter Zeitdruck gerät, dass die planmäßige Fortführung des Projekts gefährdet ist? Oder wenn er gleich ganz abspringt? Die Agentur verspricht hier mehr Stabilität, da in solchen Fällen ein anderer qualifizierter Mitarbeiter das Projekt übernehmen kann.

Im Idealfall kann die Full-Service-Agentur tatsächlich einige Vorteile für sich beanspruchen. In der Praxis sind derart perfekte Bindungen jedoch nicht immer gegeben. Kommen wir somit zu den Nachteilen einer solchen Agentur.

Nachteile: Full-Service-Agenturen sind oft Generalisten, während komplexe oder anspruchsvolle Projekte besondere Spezialisten erfordern. Selbstverständlich gehen viele Full-Service-Agenturen verantwortungsbewusst mit ihren Anfragen um. Aber es gibt leider Anbieter, die dem Druck nach Auslastung aller Mitarbeiter nicht immer standhalten und auch Projekte annehmen, für die sie nicht ausreichend qualifiziert sind.

Und das kann fatale Folgen haben.

Ein Beispiel

Ein Web-Projekt soll mit dem Enterprise-Content-Management-System TYPO3 realisiert werden, und die Agentur setzt einen Mitarbeiter ein, der schon mal vor ein paar Jahren (!) etwas mit diesem System realisiert hat. In diesem Fall ist die Gefahr groß, dass im Ergebnis ein Projekt entsteht, welches überwiegend mit veralteten Methoden („deprecated methods“) umgesetzt wird. Die Website ist also bereits an dem Tag veraltet, an dem sie online geht – und ein nicht unerheblicher Teil des Budgets wurde somit verbrannt.

Zwischenfazit: Es gibt klassische Bereiche, in denen eine Full-Service-Agentur gut ist. Meist sind das eher Standardaufgaben, die sich mit einer breiten Aufstellung gut bewältigen lassen, wobei sich einige Full-Service-Agenturen in Teilbereichen auch deutlich spezialisiert haben. Steigt die Komplexität eines Projekts oder geht es um anspruchsvolle, komplizierte Lösungen, muss die Agentur vergleichsweise groß sein. Oder sie muss mit externen Spezialisten zusammenarbeiten. Kommen wir somit zur Spezialagentur.

„Auch wir bei blindwerk arbeiten selbstverständlich mit Full-Service-Agenturen zusammen. Denn für jede Aufgabenstellung bedarf es der richtigen Partner. Zu unseren Partnern gehören bfw tailormade, OMMAX Digital Solutions sowie S&P Lion. Hier zeigt sich übrigens, wie unterschiedlich die Spezialisierung auch in Anbetracht der Größe von Agenturen ausfallen kann.“

Jan Entzminger, Geschäftsführer blindwerk

Wann braucht es eine Spezialagentur?

Vorteile: Gegenüber „Full Service“ ist eine Spezialagentur als Dienstleister auf ein Monothema fokussiert. Sie wird in der Regel mit komplizierten Aufgabenstellungen betraut – eben mit Aufgaben, für die es einen Fachmann oder Spezialisten braucht. Bei steigender Größe der Agentur kann dieses Spezialgebiet durchaus an Komplexität gewinnen. Klar sollte sein, dass die Spezialagentur sich auf ihrem Gebiet sehr gut auskennt.

Nachteile: Jede Spezialagentur hat naturgemäß ihre Grenzen. Und da stellt sich die Frage, inwieweit sie über den eigenen Tellerrand schauen kann und erkennt, wann andere Spezialisten hinzugezogen werden müssen. Beispielsweise gibt es herausragende Programmierer, die am Ende tatsächlich nur programmieren können. Was völlig okay ist, darin liegt schließlich ihre Expertise. Vielfach muss Software aber auch während der Programmierung aus anderen Perspektiven betrachtet werden, um etwa die technische SEO (Suchmaschinenoptimierung) zu berücksichtigen. Doch nicht jede spezialisierte WordPress- oder TYPO3-Agentur ist in der Lage, die technischen Grundlagen für Suchmaschinen zu erfüllen.

Verantwortungsvolle Spezialagenturen kennen also ihre eigenen Grenzen und halten diese konsequent ein. Im Bedarfsfall schalten sie andere Spezialisten hinzu, um Projekte im Sinne ihrer Kunden sicher und auf der Höhe der Zeit ins Ziel zu bringen.

Zwischenfazit: Anspruchsvolle Aufgaben erfordern Spezialisten! Das gilt auch und gerade für Bereiche, in denen Fortbildung essenziell ist. Angesichts der rasanten Entwicklung in der Web-Entwicklung haben sich zunehmend Spezialisten herausgebildet: TYPO3-Agenturen, Agenturen mit Schwerpunkt auf Node.js oder Laravel, also Spezialagenturen für bestimmte Frameworks oder Umgebungen. Wer hier nicht am Ball bleibt, verliert zu schnell den Anschluss. Deshalb braucht es fähige Spezialisten, die eine andere, engere Ausrichtung haben als die bereits besprochenen Full-Service-Agenturen.

„blindwerk arbeitet mit vielen unterschiedlichen Spezialisten zusammen. Es würde den Rahmen sprengen, selbst wenn wir uns auf die wichtigsten langjährigen Partner beschränken würden. Zu den Frameworks & Technologien, die wir gemeinsam mit unseren Partnern abdecken, zählen u. a. TYPO3, Vue.js, Symfony, React, PWA, AngularJS und natürlich PHP.“

Nikola Zeinert, Projektmanagerin blindwerk

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Agentur für digitales Projektmanagement

Vorteile: Agenturen, die ihren Schwerpunkt im digitalen Projektmanagement haben, stellen Teams zur Bewältigung komplexer Projekte zusammen. Auftraggeber profitieren von einem festen Ansprechpartner, der den Überblick über das gesamte Projekt behält. Dank moderner Projektmanagement-Methoden entsteht so nach und nach ein eingespieltes Team.

Gleichzeitig steigt die Flexibilität, da Teammitglieder passend zu den Anforderungen von Unternehmen zusammengestellt werden können. Auf diese Weise können in einem Projekt ganz unterschiedliche Spezialisten eingesetzt werden, die sonst getrennt voneinander arbeiten würden. Fällt ein Teammitglied aus, kann es leicht ersetzt werden. Der Entwicklungsstand im Projekt wird sauber abgebildet, wozu gehört, dass Funktionen ständig beschrieben und getestet werden. Meist kommen neben Projektmamagementools wie Trello, Jira oder Asana sogenannte Gits zum Einsatz, in denen die verschiedenen Entwicklungsstände oder Versionen des Web-Projekts festgehalten werden.

Nachteile: Die Teammitglieder sind oft nicht an einem Ort! Spätestens seit Corona aber haben wir gelernt, dass sich physische Distanz leicht überbrücken lässt. Außerdem sind es Spezialisten in der Webentwicklung gewohnt, in virtuellen Teams zu arbeiten. Dank modernem Projektmanagement können die Fäden zusammengehalten werden. Physische Treffen lassen sich zudem mit einplanen. In sehr großen Projekten können auch Standorte mit physischer Präsenz geschaffen werden, wenn etwa ein Teil der Entwickler in Berlin ist, ein anderer Teil in Frankfurt oder Madrid.

Zwischenfazit: Komplexe Projekte brauchen Spezialisten, ein eingespieltes Team und vor allem ein modernes, funktionierendes Projektmanagement. Da Spezialisten naturgemäß nicht immer über den eigenen Tellerrand schauen können, bedarf es einer zielführenden Schnittstellenkommunikation. Kunden können auf einen festen Ansprechpartner vertrauen, der sie sicher durch das gesamte Projekt begleitet.

Das alles leistet blindwerk für Sie!

    Agile, Scrum, Kanban, User Stories – ganz gleich, wir richten uns nach Ihnen. Epic, Story oder Konzept – wir haben alles gesehen. Und alles gemacht. Ob für Web, Apps, E-Commerce oder Cloud-Portale sowie für schwierige Schnittstellen und Konfiguratoren. Wir übernehmen auch gerne als Generalunternehmer das Projektmanagement und die Durchführung Ihrer Digitalprojekte. Sozusagen „full service“.

Zusammenfassung: Welcher Agentur-Typ passt zu Ihnen?

Sicherlich sind klassische Full-Service-Agenturen zuletzt zunehmend unter Druck geraten. Und doch haben alle drei Agentur-Typen ihre Berechtigung. Nachfolgend erhalten Sie einen Überblick, welcher Agentur-Typ wann am besten zu Ihrem Unternehmen passt:

  • Full-Service-Agentur: Wenn eher einfache bzw. Standardaufgaben fachübergreifend gelöst werden sollen, ist sie ideal.
  • Spezialagentur: Sie haben eine konkrete, anspruchsvolle Aufgabenstellung, für die Sie eine Lösung brauchen. Dann sind Sie hier richtig.
  • Agentur für digitales Projektmanagement: Sie haben ein komplexes Projekt, in dem verschiedene Fähigkeiten benötigt werden. Hier kommt es auf das Projektmanagement von unterschiedlichen Spezialisten an.

Spezialagenturen haben sich aus der Erkenntnis heraus gebildet, dass eine Agentur selten „alles“ abbilden kann. Für Full-Service-Agenturen wird die Luft damit deutlich dünner: Einige haben sich weiter spezialisiert, andere haben sich in ihrem Anspruch als Generalisten optimiert.

blindwerk als Agentur für digitales Projektmanagement bringt Spezialisten zusammen, um Ihnen „Full Service“ mit einem festen Ansprechpartner zu garantieren.

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●    Fallstudie: Klinikum DRK Nordhessen GmbH Operation gelungen: Moderner Web-Auftritt für DRK-Kliniken Nordhessen

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(Re)launch Tools, Tutorials und Technologien

Barrierefreie Websites, Apps und Shops

Barrierefreie Websites, Apps und Shops: Kriterien, Beispiele und Tests

Durch Barrierefreiheit können sich auch Menschen mit eingeschränkten körperlichen oder sensorischen Fähigkeiten via Internet mit den Inhalten, Produkten und Dienstleistungen von Unternehmen beschäftigen. Erfahren Sie hier, mit welchen einfachen Maßnahmen Sie barrierefreie Websites, Apps und Shops für Nutzer gestalten.

In diesem Artikel behandelte Themen

  • Barrierefreiheit im Internet: Das sollten Unternehmen beachten und umsetzen
  • Guidelines für Barrierefreiheit: BITV & WCAG
  • So verbessern Sie die Barrierefreiheit mit einfachen Maßnahmen
  • Websites, Web-Apps (PWA) & native Apps (Android/iOS) – worin liegen die Unterschiede?
  • Barrierefreies Web: Auf den Punkt gebracht

Ziel des Beitrags: Unternehmen werden für das Thema „Barrierefreiheit im Web“ sensibilisiert – auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Sie erhalten Tipps für einfache erste Maßnahmen, um barrierefreie Websites, Apps und Shops zu realisieren.

Barrierefreiheit im Internet: Das sollten Unternehmen beachten und Umsetzen

Es war nie eine gute Idee, Menschen durch zu hohe Barrieren von der Nutzung digitaler Inhalte auszuschließen. Doch heute mehren sich die Gründe, eine Website sowie Apps und Online-Shops endlich nachhaltig barrierefrei umzusetzen: Öffentliche Träger etwa sind sogar verpflichtet, dies alles nach dem Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) umzusetzen.

Aber auch Unternehmen sollten dieses wichtige Thema spätestens nach der Einstufung von Google als Ranking-Faktor (sog. Core Web Vitals) angehen. Sonst kann eine Seite über kurz oder lang im Suchergebnis abrutschen und Traffic verlieren – was natürlich schlecht fürs Geschäft ist.

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Guidelines für Barrierefreiheit: BITV & WCAG

Neben den internationalen Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) werden in Deutschland Tests oft nach der Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung 2.0 (BITV) durchgeführt. Leider folgt die deutsche Verordnung nicht in allen Belangen dem weltweiten Standard – es gibt jedoch sehr viele Übereinstimmungen.

Ein Vergleich beider Verordnungen ist an dieser Stelle äußerst hilfreich (kursiv gesetzte Punkte sind hier wie dort zu finden):

BITV-Test

Der BITV-Test wurde im Jahr 2021 überarbeitet. Falls Sie einen Selbsttest durchführen möchten, verwenden Sie bitte die neue Version.

In der überarbeiteten Fassung finden Sie die folgende Gliederung:

  • Allgemeine Anforderungen
  • Zwei-Wege-Sprachkommunikation (in der WCAG so nicht enthalten)
  • Videofähigkeiten (dito)
  • Textalternativen
  • Zeitbasierte Medien
  • Anpassbar
  • Unterscheidbar
  • Per Tastatur zugänglich
  • Ausreichend Zeit
  • Anfälle
  • Navigierbar
  • Lesbar
  • Vorhersehbar
  • Hilfestellung bei der Eingabe
  • Kompatibel
  • Benutzerdefinierte Einstellungen (dito, ggf. über „Conformance Requirements“ abgedeckt)
  • Autorenwerkzeuge (dito)
  • Dokumentation und Support

WCAG

Obwohl aktuell an der Version 2.2 gearbeitet wird, gilt derzeit noch die WCAG 2.1 (hier in deutscher Sprache). Zur Durchführung eines Selbsttests steht Ihnen der “Website Accessibility Evaluation Report Generator” zur Verfügung.

Die Gliederung der WCAG sieht wie folgt aus:

1 Wahrnehmbar

1.1 Textalternativen

1.2 Zeitbasierte Medien

1.3 Anpassbar

1.4 Unterscheidbar

2 Bedienbar

2.1 Tastaturbedienbar

2.2 Ausreichend Zeit

2.3 Anfälle und körperliche Reaktionen

2.4 Navigierbar

2.5 Eingabemodalitäten

3 Verständlich

3.1 Lesbar

3.2 Vorhersehbar

3.3 Hilfestellung bei der Eingabe

4 Robust

4.1 Kompatibel

5 Konformität 

5.1 Normative Anforderungen interpretieren

5.2 Konformitätsbedingungen

Sie haben sicherlich festgestellt, dass zwischen beiden Verordnungen deutliche Gemeinsamkeiten bestehen. Weitaus deutlichere übrigens, als noch während der alten Version der BITV. Es ist sehr erfreulich, dass es endlich zu einer drastischen Annäherung und grundsätzlichen Vergleichbarkeit gekommen ist.

Für Öffentliche Träger oder Unternehmen sind die einzelnen Prüfschritte allerdings auch heute nicht ausreichend transparent oder in verständlicher Sprache formuliert. Barrierefreiheit etwa bis zu den sogenannten Konformitätsleveln A, AA oder AAA (bei der WCAG) ist ohne ausreichende Expertise kaum zu erreichen, erst recht nicht bei komplexeren Web-Anwendungen, Apps oder E-Commerce-Projekten.

Daher präsentieren wir Ihnen nachfolgend erste, einfache Maßnahmen, mit denen Sie der Barrierefreiheit zumindest ein gutes Stück näher kommen und im Internet insgesamt mehr Menschen bzw. Nutzer erreichen.

So verbessern Sie die Barrierefreiheit mit einfachen Maßnahmen

Redaktion

Ihre Redakteure können mit relativ geringem Aufwand viel für mehr Barrierefreiheit tun:

  • Dokumenttitel: Der Titel eines Web-Dokuments steht im sogenannten Title-Tag. Dieser Titel erscheint oben im Browserfenster oder in Suchergebnissen. Screenreader lesen den betreffenden Text zudem vor. Ihre Redakteure sollten daher einen prägnanten Titel vergeben, der den Inhalt der Seite widerspiegelt. 
  • Alternativtexte für Grafiken: Der sogenannte Alternativtext für Bilder und Grafiken spielt für Menschen eine wichtige Rolle, wenn sie visuell eingeschränkt sind. Ein Screenreader kann ihnen stattdessen vorlesen, was auf dem jeweiligen Bild zu sehen ist. Vorausgesetzt, Ihre Redakteure haben eine guten und aussagekräftigen Text als Bildbeschreibung hinterlegt.
  • Überschriften: Eine Website bietet oft vielfältige visuelle Möglichkeiten, die Gliederung der einzelnen Abschnitte zu erkennen. Menschen, die über einen Screenreader auch navigieren, sind auf eine sinnvolle Dokumentenstruktur angewiesen. Diese beginnt immer mit einer sogenannten H(eadline) 1, enthält in der zweiten Ebene der Hierarchie eine oder mehrere H2 und in der nächsten Ebene H3, H4, H5 und H6. Halten Ihre Redakteure diese Hierarchie ein und verwenden sinnvolle Überschriften, ist Ihr Web-Projekt bereits deutlich barrierefreier für Nutzer.

Design & Funktionalität

Auch Ihr Web-Designer oder -Entwickler kann mit ein paar grundsätzlichen Maßnahmen viel für mehr Barrierefreiheit tun:

  • Kontraste: Sprechen Sie Ihren Web-Designer darauf an, im Fließtext und Überschriften auf ausreichend Kontrast zu achten: Dass eine annähernd schwarze Schrift auf weißem Hintergrund funktioniert, sollte klar sein. In weniger eindeutigen Fällen kann ein Kontrast-Checker verwendet werden. Falls Ihr Design nicht ausreichend Kontrast zulässt, können Sie eine spezielle Ansicht hinzufügen, die den Kontrast nach Klick auf eine ausreichend gekennzeichnete Schaltfläche erhöht und den Text besser lesbar macht. 
  • Lesereihenfolge: Moderne Layout-Methoden bieten Designern und Entwicklern heute flexible Möglichkeiten, Inhalte zu positionieren und deren Reihenfolge zu ändern. Daher ist es im Sinne der Barrierefreiheit von besonderer Bedeutung, dass die Reihenfolge Ihrer Inhalte auch dann Sinn ergibt, wenn der Text beispielsweise in einem Screenreader vorgelesen wird. 
  • Tastaturbedienbarkeit und Tastaturfokus: Wenn eine Bedienung per Maus nicht möglich ist, lässt sich eine Website zum Beispiel mit der Tab-Taste auf einfache Weise bedienen. Dabei ist es wichtig, dass der Nutzer dann immer noch weiß, wo genau er sich auf einer Seite befindet. Ein Tastaturfokus ist ein visuelles Feedback (etwa ein sichtbarer Rahmen oder eine Farbe), mit dem die aktuelle Position auf der Website angezeigt wird. 
  • Vergrößerbarkeit: Grundsätzlich können Websites im Browser via STRG+ vergrößert werden. Dabei sollte sich der Text bis auf 200 Prozent zoomen lassen, ohne dass er durch Elemente überdeckt oder überlagert wird. 
  • Formulare: In modernen Content-Management-Systemen sollten Formulare weitgehend barrierefrei sein. Sie können Ihren Teil dazu beitragen, indem Sie eine sichtbare Beschriftung, ein Label, vor jedes Formularfeld setzen. 
  • Bewegte Inhalte: Bei einem bewegten Element, beispielsweise ein Slider oder Carousel, sollten Sie darauf achten, dass im Falle eines automatischen Bildwechsels ein Bedienelement vorhanden ist, durch das der Ablauf gestoppt werden kann. 
  • Videos mit Untertitel: Die meisten Seiten binden Videos über YouTube ein. Hier werden Untertitel in aller Regel automatisch erstellt. Wer dagegen Vimeo nutzt oder Videos selbst hostet, muss die Untertitel selbst erstellen (manuell oder über einen Generator). Mit Amara steht Ihnen eine Untertitelungsplattform zur Verfügung, über die Sie Untertitel für Ihre Videos erstellen können. 

Sie sehen, dass es bereits bei diesen recht einfachen Maßnahmen ein paar wichtige Aspekte zu berücksichtigen gilt. Inwieweit Sie hier vor Herausforderungen gestellt werden, hängt zum Teil von der gewählten Lösung ab (bei Videos etwa davon, ob Sie auf YouTube setzen oder eine alternative Lösung für Sie sinnvoller ist).

Das folgende Video-Tutorial der Chrome Chrome Developers zeigt Ihnen, wie Sie prüfen können, ob Ihre Website barrierefrei ist.

Websites, Web-Apps (PWA) & native Apps (Android/iOS) – worin liegen die Unterschiede?

Besonderheiten bei Web-Apps (PWA)

Grundsätzlich können sowohl native Apps als auch sogenannte Progressive Web-Apps (PWA) barrierfrei realisiert werden. Denken wir einmal an die bereits besprochenen einfachen Maßnahmen wie etwa den Kontrast, Videos mit Untertiteln oder eine ausreichende Schriftgröße.

Da PWA letztlich Websites sind, können wir hier deutlich leichter die Guidelines der oben betrachteten Verordnungen anwenden. Web-Apps lassen sich somit genauso überprüfen und optimieren wie eine gewöhnliche Website.

Besonderheiten bei Online-Shops

Auch bei Online-Shops kommen erst einmal viele Aspekte zur Anwendung, die auch für eine herkömmliche Website von Bedeutung sind. Zusätzliche Aspekte beziehen sich auf die Produktauswahl, den Warenkorb, die Registrierung und Anmeldung, die Zugänglichkeit rechtlicher Informationen und natürlich auch auf den Checkout-Prozess. Da hierbei meist viele Formular- und Bedienelemente eingesetzt werden, kann es einen durchaus hohen Aufwand bedeuten, Shops geräteübergreifend auf Barrierefreiheit zu optimieren.

Beispielsweise öffnet sich in vielen Shops nach dem Klick auf den Warenkorb-Button eine Art Pop-up: Ist dieses Pop-up wirklich per Tastatur zugänglich? Und sind die Bedienelemente ausreichend beschriftet, so dass der Nutzer den Shop auch per Screenreader über die Registrierung bis hin zum Bestellabschluss bedienen kann?

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Besonderheiten bei nativen Apps (Android, iOS)

Zweifellos gelten auch für native Apps für Android oder iOS viele Aspekte, die sich für PWAs oder klassische Websites umsetzen lassen. Ein hoher Kontrast und eine ausreichend große Schrift leuchten unmittelbar ein. Auch die Fokus-Reihenfolge gehört zwingend dazu.

Ein nächster wichtiger Punkt ist die Spracheingabe, die Sie bei der Umsetzung einer nativen App berücksichtigen sollten. Screenreader sind mit TalkBack für Android und VoiceOver für Apple-Smartphones (iOS) bereits verfügbar. Aufgabe von Entwicklern ist es nun, die native App so umzusetzen, dass sie via Screenreader bedient werden kann. Im Grunde funktioniert sie auf ähnliche Weise wie auch bei Websites oder Web-Apps. Zum Beispiel geht es auf allen Websites oder Apps darum, unnötige, ja nervtötende Klicks oder Swipers zu minimieren. Denn während sehende Nutzer oft direkt auf das gewünschte Element klicken können, brauchen etwa sehbehinderte oder blinde Nutzer meist einen längeren Weg, um an die gewünschte Stelle zu gelangen.

Das folgenden Video zeigt unter anderem, wie sich die Anzahl an Swipes durch „Content Grouping“ reduzieren lässt (Stelle: 2:22 min):

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der ebenfalls in dem Video dargestellt wird, sind „Content Descriptions“. Wie schon in HTML, sollten auch native Apps die Funktion eines Buttons oder von Formularelementen beschreiben. Für die Beschreibungstexte gelten übrigens dieselben Richtlinien wie für Websites. Ein Button etwa sollte auf einer englischsprachigen App mit „Submit“ beschrieben werden, nicht mit „Submit Button“ („Button“ ist überflüssig, da der Nutzer die semantische Information aufgrund des Button-Elements bereits erhält).

Übersicht Accessibility-Funktionen nativer Apps

Uns ging es zunächst darum, Sie für Barrierefreiheit in nativen Apps zu sensibilisieren. Es ist gar nicht so schwer, dieses Thema während der Realisierung für iOS oder Android zu berücksichtigen. Smartphones sind moderne Endgeräte und verfügen über eine sogenannte Assistive Technology.

  • Text-to-Speech: Sprachausgabe über Screenreader (TalkBack, VoiceOver) 
  • Haptisches Feedback: Fühlbare Rückmeldung des Touch-Screens
  • D-Pad-Navigation: Mit Richtungstasten (Directional Keys) navigieren
  • Gestenbasierte Navigation: Touch-Gesten wie Fingertipp oder Swipe

Das folgende Video von „Android Developer“ fasst diese Sektion einmal zusammen.

Mehr Barrierefreiheit von nativen Apps ist zwar für viele ein vergleichsweise neues Thema, in seiner Wichtigkeit nimmt es jedoch ganz klar zu. Schließlich sind nach „EU -Richtlinie […] alle die Stellen, die zur Einhaltung der EU-Vorschriften zur Vergabe öffentlicher Aufträge verpflichtet sind, auch zur Barrierefreiheit von Websites und mobilen Anwendungen verpflichtet”. 

Barrierefreiheit für verschiedene Endgeräte

Wenn Sie eine Website, PWA oder native App realisieren, haben Sie es in der Regel mit verschiedenen Endgeräten zu tun: Ist die Schriftgröße auf allen Endgeräten ausreichend? Sind alle Bedienelemente für Nutzer entsprechend zugänglich?

Weil sich Schriftgrößen, Abstände von Buttons, Navigationselemente etc. geräteübergreifend ändern, sollten Tests diese Gegebenheiten immer mit berücksichtigen. Oftmals müssen jedoch bei weitem nicht alle Aspekte für jedes Endgerät durchgespielt werden. Ganz vernachlässigen sollten Sie die Vielfalt von Endgeräten, Browsern und Bildschirmgrößen trotzdem nicht!

Barrierefreie Dokumente (PDF)

PDF werden gerne “vergessen”, wenn es um Barrierefreiheit im Internet geht. Auch wenn viele Altbestände sicherlich nicht im Nachhinein optimiert oder gar neu erstellt werden können, sollte Barrierefreiheit zumindest bei der Erstellung neuer Dokumente unbedingt berücksichtigt werden. Die bekannten einfachen Maßnahmen wie Kontrast oder Schriftgröße können eins zu eins auch auf PDF angewendet werden. Und ja, auch Alternativtexte für Bilder können in diesen Dokumenten hinterlegt werden.

Barrierefreie PDF können Sie übrigens in diversen Programmen erstellen, etwa in Microsoft Word, LaTeX oder InDesign. Die Art und Weise, wie Barrierefreiheit hergestellt wird, kann von Programm zu Programm sehr unterschiedlich sein (Absatzformate spielen etwa in InDesign eine Rolle bei den Überschriften, bei Word sind es die Formatvorlagen).

Barrierefreies Internet: Auf den Punkt gebracht

Sie haben nun einen Eindruck bekommen, worin sich eine klassische Seite im Internet von barrierefreien Online-Shops oder Apps unterscheidet. Zusätzlich haben wir Sie für das oft vergessene Thema PDF sensibilisiert. Damit sind Sie nun in der Lage, erste Maßnahmen durchzuführen, um schnell bestehende Barrieren beispielsweise für Menschen mit stark eingeschränktem Sehvermögen aus dem Weg zu räumen. Etwa indem Sie sicherstellen, dass für diese Nutzer hilfreicher Text wie zum Beispiel bei Bildbeschreibungen zugänglich ist, den sie sich per Screenreader vorlesen lassen können. Hinzu kommt aber auch, dass Ihr Unternehmen so eine wichtige Ranking-Voraussetzung bei Google erfüllt!

Kurzum, eine barrierefreie Seite oder Anwendung hilft nicht nur den von Einschränkungen betroffenen Menschen, sondern ist für Sie immer auch ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor.

In Ihrer Redaktion sehen wir den ersten ersten Anlaufpunkt. Dort lässt sich in der Regel vieles umsetzen, was auch in der BITV oder den WCAG wichtig ist. Doch wer auf lange Sicht barrierefrei sein will, braucht eine eingespielte Redaktion, die entsprechende redaktionelle Maßnahmen beständig umsetzt.

Wir wissen nicht, ob Sie später einen der angesprochenen Tests durchführen. Es ist sicherlich lohnend, sich beide Verfahren einmal anzusehen. Immerhin haben sich beide Standards einander zuletzt stark angenähert. In unserem Beitrag haben wir Ihnen daher die grundsätzlichen Übereinstimmungen verdeutlicht und aufgezeigt. Ziel war es, Ihnen einen guten Überblick über das Thema “Barrierefreie Websites, Apps und Shops” zu ermöglichen.

Wenn Sie Fragen zu Barrierefreiheit rund um Websites, Online-Shops und Apps haben oder sich für eine Einschätzung zu Ihrem Projekt interessieren, sprechen Sie uns gerne an.

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(Re)launch

Website Relaunch – Step by Step zu einer neuen, modernen und optimierten Website

Website Relaunch – Step by Step zu einer neuen, modernen und optimierten Website

Durch Barrierefreiheit können sich auch Menschen mit eingeschränkten körperlichen oder sensorischen Fähigkeiten via Internet mit den Inhalten, Produkten und Dienstleistungen von Unternehmen beschäftigen. Erfahren Sie hier, mit welchen einfachen Maßnahmen Sie barrierefreie Websites, Apps und Shops für Nutzer gestalten.

In diesem Artikel behandelte Themen

  • Barrierefreiheit im Internet: Das sollten Unternehmen beachten und umsetzen
  • Guidelines für Barrierefreiheit: BITV & WCAG
  • So verbessern Sie die Barrierefreiheit mit einfachen Maßnahmen
  • Websites, Web-Apps (PWA) & native Apps (Android/iOS) – worin liegen die Unterschiede?
  • Welche modernen Web-Technologien nutzt Shopware?
  • Barrierefreies Web: Auf den Punkt gebracht

Die wichtigsten Basics für einen Website Relaunch

Klären wir zu Beginn alle wichtigen Grundlagen zu einem Website Relaunch. Um ein paar Beispiele zu nennen: Was ist ein Relaunch im Allgemeinen und was bedeutet das im konkreten Fall? Wann ist ein Website Relaunch überhaupt notwendig? Wodurch unterscheidet sich ein Relaunch von einem Redesign?

Was ist ein Website Relaunch und wann ist er sinnvoll?

Bei einem Relaunch wird ein Produkt in einer optimierten Form veröffentlicht. In unserem Fall handelt es sich um kein physisches Produkt, sondern um Ihre Website. Ein Relaunch betrifft entweder die gesamte Website oder einzelne Bereiche. Es handelt sich jedoch immer um signifikante Veränderungen (beispielsweise in der User Experience oder Funktionsweise der Website), die das Unternehmen voranbringen und sich positiv auf die Unternehmensziele auswirken sollen. Häufig betreffen solche Veränderungen einen der folgenden Punkte:

Wahrnehmbar

  • Textalternativen
  • Zeitbasierte Medien
  • Anpassbar
  • Unterscheidbar

Bedienbar

  • Tastaturbedienbar
  • Ausreichend Zeit
  • Anfälle und körperliche Reaktionen
  • Navigierbar
  • Eingabemodalitäten 3 Verständlich

Verständlich

  • Lesbar
  • Vorhersehbar
  • Hilfestellung bei der Eingabe

Robust

  • Kompatibel

Konformität

  • Normative Anforderungen interpretieren
  • Konformitätsbedingungen

Was ist ein Website Redesign und wann ist es ausreichend?

Von einem Redesign spricht man, wenn bei der Website nur die Optik bzw. das Layout verändert wird, Content und Grobkonzeption aber gleichbleiben. Ein Redesign ist daher Teil eines Website Relaunches, bei dem – wie der Name ja bereits aussagt – nur das Design neu aufgesetzt wird. Ein Relaunch hingegen umfasst Veränderungen an verschiedenen Bereichen einer Website, wie die Seitenstruktur, die Benutzerfreundlichkeit, die Programmierung oder den Content.

Analysieren Sie vor einem Relaunch, welche Bereiche an der aktuellen Website gut und welche schlecht sind. Darauf aufbauend kann entschieden werden, ob ein kompletter Relaunch erforderlich ist oder ob nur das Design eine Auffrischung braucht. 

TIPP

Doch Vorsicht! Oftmals beschränken sich Unternehmen auf ein Redesign, da dies als schnelle und günstige Lösung angesehen wird, um eine Website (zumindest optisch) zu erneuern. Ein schickes Design macht eine schlechte Benutzerführung oder völlig veraltete Inhalte aber keinesfalls wieder wett. Sparen an diesem Punkt führt lediglich zu einer Verlagerung des Problems.

Evaluieren Sie im Vorfeld, ob eine Optimierung des Designs für die eigene Website wirklich ausreichend ist, um die festgelegten Website Relaunch Ziele zu erfüllen. Bedenken Sie dabei, dass das Design nur einen Teil einer guten Website ausmacht.

Website Relaunch Ziele

Die Ziele Ihres Website Relaunches bestimmen den Erfolg des Projekts wesentlich und müssen unbedingt vor dem Projektstart definiert werden. Im Laufe des Relaunch Prozesses werden diese immer wieder evaluiert und im Hinblick auf die Fortschritte der neuen Website geprüft. Beispiele für valide Gründe eines Website Relaunches, von denen Sie klar definierte Ziele ableiten können, sind folgende:

  • Die Website bietet der Zielgruppe keinen Mehrwert.
  • Die Website kann nicht von verschiedenen Endgeräten abgerufen werden.
  • Die strategischen Ziele, Geschäftsbereiche oder die Philosophie Ihres Unternehmens haben sich grundlegend geändert.
  • Die Usability / User Experience der Website ist schlecht.
  • Das Design ist nicht ansprechend und passt nicht zur Zielgruppe.
  • Der Content ist nicht mehr auf dem neuesten Stand.
  • SEO (Suchmaschinenoptimierung) funktioniert nicht.
  • Die Absprungrate der Besucher ist hoch.
  • Die Conversion Rate der Besucher ist niedrig.
  • Die Website generiert zu wenig Traffic.
  • Das Unternehmen generiert keine oder zu wenige Leads durch die Website.

Ein weiterer Ansatzpunkt zur Identifizierung Ihrer Relaunch Ziele ist es, zu überlegen, welchen Zweck Ihre Website überhaupt erfüllen soll. Können Sie diese Frage aus dem Stegreif beantworten? Perfekt! Falls nicht, sollten Sie über den Hauptzweck Ihrer Website nachdenken: Dient sie lediglich als digitale Visitenkarte für Ihr Unternehmen? Wollen Sie Ihre Produkte über einen Online Shop vertreiben? Oder setzen Sie Marketing Automation Tools ein, um über Ihre Website Leads zu generieren?

Nehmen Sie sich Zeit, um Ihre Website Relaunch Ziele zu definieren! Sie sind die Basis eines erfolgreichen Relaunches und keine „Nice-to-haves“. Besprechen Sie die Zielsetzungen im Projektteam und holen Sie sich gegebenenfalls auch Unterstützung an Board.

TIPP

Denken Sie abschließend daran, dass Ihre Ziele immer messbar sein müssen. Legen Sie zum Beispiel eine Mindest-Conversion-Rate fest oder veranschlagen Sie eine Mindestzahl an Besuchern, die Sie monatlich auf der Website haben möchten. Nur so können Sie später überprüfen, ob die vorgegebenen Ziele erreicht wurden oder nicht. 

Unterstützung beim Website Relaunch

Ein Website Relaunch ist keine One-Man-Show, denn er erfordert das Know-how aus vielen unterschiedlichen Bereichen. Üblicherweise ist die Expertise innerhalb eines Unternehmens nicht gänzlich verfügbar, sodass oft auf externe Unterstützung zurückgegriffen wird. Diese kann punktuell (durch Freelancer, Hilfe beim Bereich Usability, etc.) oder als gesamte Übernahme durch eine spezialisierte Website Relaunch Agentur erfolgen.

Berücksichtigen Sie auf alle Fälle, dass ein Website Relaunch eine hohe Komplexität mit sich bringt und der Aufwand oft unterschätzt wird. Wie bei den meisten digitalen Projekten hängt dies stark vom Umfang ab: Kleinere Websites lassen sich weitaus schneller und einfacher relaunchen als umfangreiche Websites. Je gewichtiger der Relaunch ist, desto ratsamer ist es, sich in professionelle Hände zu begeben (denen Sie vertrauen!). Der Vorteil in der Beauftragung einer Agentur liegt unter anderem auch darin, dass eine gewisse Betriebsblindheit über Bord geworfen wird. Ein Blick von außen macht Schwächen besser sichtbar und bringt frischen Wind sowie neue Ideen in das gewohnte Arbeitsumfeld.

Sie müssen der Agentur vertrauen, jedoch nicht blind. Geben Sie nicht die komplette Verantwortung ab, sondern bringen Sie sich und Ihre Unternehmensexpertise gewinnbringend in das Website Relaunch Projekt ein.

WICHTIG

Achten Sie auf diese Punkte, wenn Sie einen externen Dienstleister beauftragen wollen:

  • Lassen Sie sich nicht durch Größe, Namen, Siegel oder Bekanntheit der Agentur blenden.
  • Die Agentur muss inhaltlich als auch von der Kundenstruktur zu Ihrem Unternehmen passen.
  • Erfragen Sie, wer das Projekt übernehmen wird. Meiden Sie Agenturen, in denen Seniors pitchen und Juniors beraten.
  • Über welchen Erfahrungswert verfügt die Agentur und mit welchen Budgetumfängen hatte sie bisher zu tun?
  • Können alle relevanten Themen wie SEO, Data, Analytics oder User Experience von der Agentur abgedeckt werden?

Website Relaunch Kosten

Ein Website Relaunch ist sehr komplex und zeitintensiv. Aus diesem Grund sind auch die Kosten eines solchen Projekts entsprechend hoch. Sehen Sie Ihren Website Relaunch jedoch als Investition, denn durch einen modernen Internetauftritt werden Sie leichter bei Google und anderen Suchmaschinen gefunden. Dadurch erhalten Sie mehr Traffic und bestenfalls mehr Interessenten, die mit Ihnen in Kontakt treten. Ihr Angebot wird schneller erfasst und letztendlich generieren Sie aus Besuchern zahlende Kunden.

Die konkreten Kosten hängen von vielen verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich ist zu bestimmen, ob es sich um einen vollumfänglichen Website Relaunch über alle Phasen handelt oder nur um eine punktuelle Unterstützung. Weitere Faktoren, die den Preis eines Website Relaunches beeinflussen, sind:

  • Anzahl und Komplexität der Ziele des Relaunches
    • Das gewünschte oder bereits verwendete Content-Management-System
  • Der Umfang des Relaunches
  • Interaktive Inhaltselemente (z.B. Parallax Scrolling, Sliders, Animations), spezielle Effekte
  • Responsives Webdesign
  • Mehrsprachigkeit
  • Individuelle Anforderungen und spezielle Funktionalitäten (z.B. Rechteverwaltung)
  • Bereitstellung eines Logins oder geschützten Mitgliederbereichs

Rollen beim Website Relaunch

Wie bereits erwähnt, ist in einem Website Relaunch Projekt die Expertise und Erfahrung aus verschiedenen Themenbereichen notwendig. Die Rollen, die dabei beteiligt sind, hängen einerseits vom Projektumfang selbst und andererseits von der Projektmanagement-Methode (z.B. agil oder Wasserfall) ab. Grundsätzlich finden Sie folgende Rollen bei einem Website Relaunch:

  • Programmierer: Die Entwickler sorgen für die technische Umsetzung Ihres Website Relaunch Konzeptes.
  • Webdesigner: Designer kümmern sich um das Layout und die Farbgestaltung der neuen Website.
  • Administrator: Diese Rolle ist für die technische Basis, wie Server und Ähnliches, zuständig.
  • Projektmanager: Er leitet, verwaltet und steuert das Website Relaunch Projekt.
  • Suchmaschinenoptimierer: SEO-Spezialisten machen Ihre Webseite „Google-tauglich“, sorgen also dafür, dass die Webseite gefunden wird.
  • Content-Produzenten: Diese liefern die Inhalte für die Website und optimieren die Texte.
  • User Experience Spezialisten: Sie sind verantwortlich dafür, dass die Website benutzerfreundlich ist und ein optimales Nutzungserlebnis für die Zielgruppe bietet.
  • Redakteure: Sie erstellen Content-Redaktionspläne und achten darauf, dass die Inhalte der Website auf Ihre Zielgruppen ausgerichtet sind.
  • Übersetzer: Mehrsprachige Websites benötigen Übersetzer, die die Inhalte in die gewünschten Sprachen übertragen.
  • Fotografen: Sie erstellen neue und optimieren bereits vorhandene Bilder, zum Beispiel Imagebilder oder Produktfotos.

Die genannten Rollen können sich natürlich projektspezifisch unterscheiden. Außerdem ist es möglich, dass eine Person mehrere Rollen erfüllt, etwa der Redakteur, der den Content plant und selbst verfasst.

Website Relaunch Checkliste

Damit Sie sich einen Überblick über die verschiedenen Phasen und Aufgaben eines Website Relaunches verschaffen können, wird der Relaunch in einem Step-by-Step-Leitfaden zusammengefasst. Der gesamte Website Relaunch lässt sich in drei aufeinanderfolgende Phasen einteilen: Konzeption & Briefing, Umsetzung und Umzug.

Website Relaunch Phase 1: Konzeption & Briefing

Ziel: Konzept für das Design, die Programmierung und den Inhalt der neuen Website
Ergebnis: Briefing für alle Beteiligten (Mitarbeiter, externe Agenturen, Freelancer und andere Beteiligte)

Die erste Phase des Relaunches ist die Basis für alles Weitere, denn hier wird definiert, wie die neue Website aussehen soll, was sie technisch können muss und welche Inhalte darauf zu finden sein müssen. Am Ende dieser Phase verfügt das Projektteam über ein umfassendes Website Relaunch Briefing.

Kritische, subjektive Analyse der bestehenden Website

Am Beginn eines Relaunches steht immer zunächst ein kritischer und ehrlicher Blick auf die bestehende Website. Aus dieser eingehenden Analyse können Sie wichtige Inputs für den Relaunch herausziehen und schwerwiegende Stolpersteine in der Benutzerführung offenlegen. 

Öffnen Sie die eigene Website in verschiedenen Browsern und auf verschiedenen Endgeräten (Tablets, Smartphones) und gehen Sie alle Seiten und Bereiche der Reihe nach durch. Stellen Sie sich hierzu folgende Fragen:

  • Was ist gut an der Website?
  • Was ist schlecht an der Website?
  • Was muss unbedingt verbessert werden?

Wettbewerbsanalyse: Soll/Ist Vergleich mit Mitbewerbern

Wie die eigene Website im Vergleich zu Mitbewerbern dasteht, finden Sie geschickterweise in einem Soll/Ist Vergleich heraus. Identifizieren Sie dafür Ihre stärksten Mitbewerber und nehmen Sie deren Website genau unter die Lupe. Auch hier hilft folgende Checkliste:

  • Wer sind Ihre Mitbewerber?
  • Wie positionieren sich Ihre Mitbewerber online?
  • Wie wird kommuniziert und wie wird die Zielgruppe auf der Website der Mitbewerber angesprochen?
  • Welche Bereiche der Website sind gut? Welche sind schlecht?
  • Welche (innovativen) Online Services bieten Ihre Mitbewerber an?
  • Was kann ich für die eigene Website übernehmen?

Nutzen Sie die Tatsache, dass Ihre Konkurrenten eine ähnliche Zielgruppe mit den gleichen Nutzerbedürfnissen haben wie Sie. Es ist also durchaus sinnvoll, sich von den Lösungen der anderen inspirieren zu lassen und Möglichkeiten für eigene Probleme oder Strukturierungen zu finden. Eine Analyse des digitalen Auftritts Ihrer Mitbewerber hilft Ihnen bei der eigenen Positionierung. Vielleicht findet sich auf der Liste die eine oder andere Idee, auf die Sie sonst nicht gekommen wären.

Benchmarking mit Unternehmen aus anderen Bereichen

Oft liegen die besten Lösungen (leider) nicht direkt vor Ihrer Nase – wagen Sie also auch einmal einen Blick über den Tellerrand! Um Trends identifizieren zu können oder innovative Services zu (er)finden, bietet sich eine Benchmarking Analyse an. Dabei beobachten Sie nicht die Mitbewerber, die in der eigenen Nische tätig sind, sondern andere Unternehmen. Brechen Sie dabei aus festgefahrenen Rastern aus und überlegen Sie, wie Sie sich noch besser von Ihren Mitstreitern abheben können.

Die Benchmarking Analyse kann völlig neue Horizonte öffnen und Sie zu innovativen, kreativen Ideen anregen. Im Internetzeitalter ist die Auseinandersetzung mit Trends und Best-Practice Beispielen essentiell, um up-to-date zu bleiben und neue Benutzerbedürfnisse zu erfahren.

Feedback zur Website über Social-Media-Kanäle

Falls Sie mit Ihrem Unternehmen in den Social Media vertreten sind, können Sie Ihre Follower um Feedback und Kritik zur bestehenden Website bitten. Direktes Feedback von Ihren Website-Nutzern ist Gold wert, denn so erfahren Sie am allerbesten, was sich Ihre Zielgruppe wünscht und wie Ihre Website objektiv zu bewerten ist. Die Rückmeldung der eigenen Kunden können Sie neben den Sozialen Medien auch über direktes Fragen, E-Mails oder professionelle Usability Tests erbitten.

Ihre Website muss für verschiedene Endgeräte optimiert sein, wenn Sie Ihre Zielgruppe vollständig erreichen wollen. Websites werden heutzutage viel häufiger via Tablets und Smartphones angesteuert als über Desktops. Entscheiden Sie daher schon vorab, in welcher Form Sie Ihren Content auf unterschiedlichen Endgeräten anbieten (z.B. Responsives Design, App etc.).

WICHTIG

Analyse der objektiven Kennzahlen

Jetzt geht es darum, Kennzahlen Ihrer Website zu interpretieren und daraus quantifizierbare Kriterien abzuleiten. Google Analytics bietet Ihnen die wichtigsten Informationen, Traffic-Kennzahlen und Verbesserungspotentiale zur eingehenden Analyse der Website. Zusätzliche Analyse-Tools zeigen auf, wie Ihre Website im Vergleich mit Mitbewerbern abschneidet. 

Analysieren Sie folgende Bereiche:

  • Welche (Unter-)Seiten werden von den Usern besonders oft angesteuert? Wo ist die Verweildauer besonders lang und wo springen die Benutzer schnell wieder ab?
  • Wie gelangen die Besucher auf Ihre Website? Über die organische Suche, Google, Social Media, E-Mails?
  • Wie lange sind die Ladezeiten Ihrer Website?
  • Wie sind die einzelnen Seiten auf Google gerankt?
  • An welcher Stelle stehen Sie im Vergleich zu den Mitbewerbern in den Rankings?

Zu einer Website Analyse gehören noch viele weitere Kennzahlen wie die Pageperformance, Keywordrankings, Backlinks, etc. Diese Resultate zeigen Ihnen Handlungsbedarfe, die weniger mit dem Design der Website zu tun haben, sondern auf Technisches und Inhaltliches abzielen.

Website Relaunch und Usability bzw. User Experience

Die Benutzerfreundlichkeit (engl. Usability) einer Website ergibt sich daraus, dass die Benutzer ihr Ziel auf der Website – beispielsweise eine bestimmte Information zu suchen oder einen Kauf zu tätigen – zügig und effizient erfüllen können. Für den Nutzer muss das Angebot verständlich und die Website intuitiv zu bedienen sein. Die Erwartungshaltung des Users ist, schnell über bekannte Funktionen und Elemente mit wenig Aufwand zum gewünschten Ergebnis zu kommen. Bei User Experience geht es darum, dass die Benutzer ein positives Nutzungserlebnis beim Verwenden der Website verspüren. Die User Experience setzt sich aus unterschiedlichen Faktoren (Optik, Ästhetik, Funktionalität, Emotionalität, etc.) zusammen. Usability ist folglich ein Teilbereich von User Experience. Die Erwartungen an eine intuitive, moderne und innovative Website werden immer höher, weshalb Sie diese Punkte unbedingt in Ihre Planung einfließen lassen sollten.

Usability und die dadurch entstehenden Kennzahlen (z.B. Sitzungsdauer, Absprungrate, Zahl der besuchten Seiten) sind mittlerweile ein indirektes Kriterium für das Ranking von Websites in Suchmaschinen. Websites mit einem guten User Experience Design werden von Google & Co im Ranking bevorzugt.

WICHTIG

Eine schlecht benutzbare Website verärgert Benutzer, gibt ein negatives Bild nach außen ab und führt dazu, dass Kunden sich bei Mitbewerbern mit intuitiveren Websites umsehen. Leider ist die Umsetzung einer guten Benutzerführung und eines hohen Nutzungserlebnisses nicht innerhalb weniger Stunden erledigt. Vielmehr handelt es sich dabei um einen kontinuierlichen Prozess. Hinter den Begriffen Usability und User Experience steckt eine große Zahl an Literatur, Methoden und Expertenwissen. Um zu einer optimalen Usability zu gelangen, muss dem Design-Prozesskreislauf aus Analyse, Design/Prototyping und Evaluation gefolgt werden, und zwar so oft, bis ein optimales Ergebnis steht. Kurz erklärt geht es darum, die Zielgruppe zu analysieren, Design-Prototypen zu erstellen und diese dann von der Zielgruppe evaluieren zu lassen (z.B. in Form von Usability Tests).

Da dies den Rahmen des Leitfadens sprengen würde, wird Ihnen hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte gegeben, damit Sie gut gerüstet für User Experience Themen beim Website Relaunch sind.

1. Schritt: Wer ist Ihre Zielgruppe?

Um eine passgenaue Website für Ihre Zielgruppe erstellen zu können, stellt sich zuerst die Frage: Wer sind Ihre Kunden überhaupt? Wer ist an Ihren Services oder Produkten interessiert, wer vielleicht weniger? Gehen Sie dieser Fragestellung nach und identifizieren Sie die Erwartungen und Bedürfnisse, die potenzielle Kunden in Bezug auf Ihre Website haben.

Hierfür können Sie Daten aus unternehmensinternen Datenbanken und Statistiken verwenden sowie natürlich die eigenen Erfahrungswerte einbringen. Am Ende ergeben sich daraus sogenannte Personas – das sind idealtypische, fiktive Kundenprofile, die Ihre Zielgruppe repräsentieren. Erstellen Sie mehrere Personas (für mehrere Zielgruppen) und versetzen Sie sich dann in die Lage dieser Personas. Überlegen Sie, was diese Personas gerne auf Ihrer Website vorfinden würden, spielen Sie also Ihren eigenen Kunden. Auf diese Weise können Sie alle Prozesse Ihrer Website aus der Sicht des Kunden analysieren. Zusätzlich können Personas in der Entwicklung verwendet werden, um neue Funktionen user-zentriert zu konzipieren und umzusetzen.

2. Schritt: Gestalten Sie eine Customer Journey

Nachdem Sie die Personas erstellt haben, liegt der nächste Schritt darin, eine Customer Journey (dt. Kundenreise) zu erarbeiten. Eine Customer Journey beschreibt den Weg, den Ihre Zielgruppe vom Bewusstwerden ihres Problems bis zum Kaufabschluss auf Ihrer Website zurücklegt. Dabei werden alle Punkte Ihres Unternehmens, mit denen die Persona in Kontakt tritt, als Touchpoints bezeichnet. Beispiele für Touchpoints sind die Website, das Kontaktformular, E-Mails oder Ihre Kundenhotline. Idealerweise arbeiten Sie alle dieser Touchpoints detailliert für Ihren Website Relaunch aus, um Ihre Personas bestmöglich entlang der Customer Journey begleiten zu können.

3. Schritt: Führen Sie A/B Tests durch, um Designentscheidungen zu verifizieren

Basierend auf den Personas und der Customer Journey haben Sie eine Reihe an Designentscheidungen getroffen. Nun müssen Sie aber evaluieren, ob diese auch so funktionieren, wie Sie sich das erhoffen. Hierzu kommen die A/B Tests ins Spiel. Bei A/B Tests werden zwei verschiedene Varianten eines Designs verglichen, um herauszufinden, welche Lösung besser funktioniert und optimiert werden kann. Diese Prüfung kann so lange wiederholt werden, bis das Optimum erreicht wird.

Relaunch des Contents (Content Audit)

Der Inhalt Ihrer Website ist der Dreh- und Angelpunkt Ihres Internetauftritts. Im Rahmen eines Relaunches ist es daher wesentlich, alle Inhalte kritisch durchzugehen und auszumisten, also eine Art „bewertete Inventur“ vorzunehmen. Dies betrifft Texte sowie Medien wie Bilder und Videos. Um den passenden Content auf Ihrer Website anzubieten, orientieren Sie sich am besten an der Definition der Zielgruppe sowie an Ihren Unternehmensphilosophien und -zielen. Hier kommt das Setzen von Zielen, das wir zu Beginn von Phase 1 besprochen haben, ganz besonders zum Tragen!

Folgende Fragen können beim Ausmisten Ihres Contents hilfreich sein:

  • Welche Inhalte sind veraltet, welche aktuell?
  • Welche Inhalte sind qualitativ minderwertig?
  • Bieten die Inhalte einen Mehrwert für die Zielgruppe Ihres Unternehmens?
  • Passen die angebotenen Produkte zu Ihrer Unternehmensvision?

Diese Inhaltsbestandsaufnahme (engl. content audit) offenbart, welche Inhalte weiterhin auf der Website bleiben können und welche verbessert oder herausgenommen werden müssen. Außerdem können Sie damit Content Lücken und Potentiale identifizieren. Beim Content gilt die bekannte Devise: Weniger ist mehr! Anstatt ellenlanger Texte, die kein User lesen möchte, sollten Sie kurze, übersichtliche und knackige Texte bieten, die Ihre Kunden schnell zum Ziel führen. Setzen Sie nur qualitative Bilder und Videos ein, die Ihre Angebote unterstreichen und die richtigen Emotionen beim Nutzer wecken. Entfernen Sie Überflüssiges, meiden Sie Floskeln und Füllwörter. So wirkt Ihre Website gleich viel schlanker und aufgeräumter. Der Pluspunkt obendrauf: Sie verbessern damit die User Experience.

Optimierte Seitenstruktur

Ein sehr häufiger Fehler auf Websites ist eine mangelnde Seitenstruktur und damit einhergehend eine unzureichende Gliederung Ihrer Inhalte. Um Ihre Website übersichtlich zu strukturieren, können Sie die Silo-Struktur anwenden. Dabei wird von der Landingpage ausgegangen und alle darauffolgenden Inhalte in thematisch zusammenhängende Themenblöcke („Silos“) gegliedert. Unterseiten und Produktseiten werden den entsprechenden Silos zugeteilt und miteinander verlinkt.

Zusätzlich können Sie die Navigation aus der Sicht der Zielgruppe (also der beschriebenen Personas) durchgehen. Gelangt diese mit Hilfe der angebotenen Seitenstruktur zum Ziel? Die Aufteilung der Website sollte intuitiv und logisch sein. Misten Sie alles aus, was für den Benutzer nicht hilfreich ist, ihn verwirrt oder nicht zum gewünschten Ziel führt. Wie bereits beim Thema Content erwähnt, gilt auch hier: Weniger ist mehr.

Durch diese Methode erleichtern Sie einerseits Ihren Usern und andererseits auch den Suchmaschinen die Orientierung auf Ihrer Website. Eine klare Struktur ist ein wichtiges SEO-Kriterium für Ihre Website.

Website Relaunch – Google Ranking und SEO

Die beste Website nützt Ihnen nichts, wenn sie niemand sieht. Daher die alles entscheidende Frage: Wie wird man im Internet überhaupt gefunden? Sie müssen daran arbeiten, im Google Ranking möglichst weit oben aufzutauchen, und das bedeutet auf der ersten Suchergebnisseite von Google. Wer außerhalb der Top 10 landet, wird in aller Regel nicht mehr beachtet.

Wann haben Sie zuletzt die zweite Google-Seite aufgerufen? Genau das ist das springende Problem. Die Lösung dafür heißt Suchmaschinenoptimierung (engl. SEO, Search Engine Optimization), denn ihre Aufgabe ist es, das Google Ranking von Websites nachhaltig zu erhöhen. SEO ist mittlerweile eine Königsdisziplin, für die sehr viel Wissen über den Aufbau von Websites und über die zugrundeliegenden Google-Algorithmen erforderlich ist. Entsprechend hat sich dieser Bereich auch zu einem eigenständigen Geschäftsfeld entwickelt.

Bei der Ausgabe von Suchergebnissen gehen Suchmaschinen folgendermaßen vor: Die Inhalte aller indexierten Websites werden nach bekannten HTML-Standards und Vorgaben gescannt („Crawling“ im Fachjargon). Die eigene Website muss diese Vorgaben einhalten, um möglichst hoch gerankt zu werden. Im Rahmen des Website Relaunches kann das Ranking durch technische Komponenten wie die interne Linkstruktur, den Seitenaufbau oder Tags (dt. Schlagworte) verbessert werden. Auch der Content Ihrer Website spielt hierfür eine wichtige Rolle – denn nur relevante Keywords machen den Inhalt für Google überhaupt „sichtbar“. Recherchieren Sie die stärksten Keywords Ihrer Zielgruppe, denn nur so werden Ihre beliebtesten und wichtigsten Inhalte schnell und gezielt gefunden.

Google erkennt Manipulationen. Texte, die zu viele Keywords enthalten (Stichwort Keyword-Dichte), werden als Spam eingestuft und gar nicht angezeigt. Setzen Sie deshalb auf seriöse, vertrauenswürdige und informative Inhalte mit Mehrwert, die von Experten verfasst wurden.

WICHTIG

Technischer Check (Audit)

Nicht zu vergessen ist natürlich der technische Check der Website. Das technische Audit hilft unter anderem dabei, die verschiedenen Ursachen für schlechte Ladezeiten zu identifizieren. Beispielsweise kann dies an veralteten Systemen oder Programmiersprachen liegen, die im Hintergrund laufen. Eine technische Analyse legt offen, ob ein Serverwechsel oder der Umstieg auf ein anderes CMS Sinn ergibt. Salopp gesagt: Je „fitter“ die Technik, desto kürzer die Ladezeiten und desto besser die SEO der eigenen Website, was in Folge natürlich mehr potentielle Kunden anzieht.

Aber ist Ihre Wunsch-Website mit den aktuell vorliegenden Mitteln überhaupt technisch realisierbar? Klären Sie unbedingt ab, ob das geplante Website Relaunch Konzept auch reibungslos umsetzbar ist. Typische Fragestellungen, die hier aufkommen, sind zum Beispiel:

  • Sind die gewünschten Effekte und Interaktionen (z.B. responsives Design) technisch umsetzbar?
  • Wie wird mit Erweiterungen bzw. neuen Inhalten umgegangen?
  • Brauchen Sie ein CMS, und wenn ja, welches?
  • Lassen sich Updates problemlos einpflegen?
  • Bei technischen Änderungen: Passt sich das Layout automatisch an?
  • Ist die Website dynamisch bzw. modular aufbaubar?

Sie vermeiden sehr viel Stress, Mehraufwand und falsche Erwartungen, wenn Sie die technische Umsetzung eines Website Relaunches gleich zu Beginn planen. Klären Sie vorab die technische Umsetzbarkeit mit Entwicklern und IT-Administratoren.

TIPP

Ziehen Sie Experten in den Bereichen hinzu, in denen Ihnen oder Ihrem Unternehmen Expertise fehlt (zum Beispiel Benutzerfreundlichkeit, Technik, Content, SEO etc.). Diese erarbeiten den Status Quo der technischen Grundlage Ihrer Website und erstellen eine Liste an Handlungsempfehlungen zur Optimierung. Zögern Sie nicht externe Hilfe anzunehmen! Dies kann den Website Relaunch wesentlich verkürzen und vereinfachen.

Briefing für den Website Relaunch

Ziel: Erstellung bzw. Programmierung der neuen Website
Ergebnis: Fertigstellung der neuen Website

In der Website Relaunch Konzeption haben Sie alle Grundlagen zur neuen Seite definiert. Bevor es nun an den Start geht, sollten Sie das Relaunch Konzept noch einmal gemeinsam mit dem Projektteam und/oder der Agentur durchgehen, um letzte Unklarheiten zu klären und offene Punkte abzuschließen (beispielsweise in Form eines Briefing Meetings). Ist alles klar und deutlich und weiß jeder, was zu tun ist, geht es ans Eingemachte: Das Konzept wird endlich realisiert, Ihre neue Website wird zum Leben erweckt!

Technisches Setup

Nach Abklärung der inhaltlichen Punkte geht es zuerst an das technische Setup der neuen Website. Dieses wird üblicherweise verdeckt in einer Testumgebung auf einer Subdomain oder einem anderen Server umgesetzt. Je nach Ausmaß des Relaunches setzt der Administrator dabei das CMS und das Theme samt erforderlicher Plugins neu auf oder erstellt eine modifizierte Kopie der alten Website. 

Sicherheit nicht vergessen! Absolut zwingend ist ein Passwortschutz, damit niemand auf die unfertige Website gelangt und diese auch nicht in den Suchmaschinen indexiert wird.

WICHTIG

Programmierung neuer Funktionen

Stehen die neuen Funktionen fest, werden diese von den Programmierern entweder sofort oder nach der grafischen Gestaltung des Basislayouts umgesetzt. Manche Design-Anpassungen werden ebenfalls von Programmierern übernommen. Hauptsächlich betrifft dies Anpassungen bzw. Umprogrammierungen des Themes.

Wie die Umsetzungsphase im Detail aussieht, ist von der gewählten Softwareentwicklungsmethode abhängig. In der Praxis gibt es dafür das agile und das klassische Projektmanagement (oft auch eine Zwischenform). Bei agilen Vorgehensweisen arbeitet das Entwicklungsteam in iterativen, festgelegten Zeitabschnitten (Sprints). Darin werden Prototypen erstellt, die nach und nach zum finalen Produkt optimiert werden. Der Projektumfang ist hierbei klar umrissen, lässt aber Spielraum für erforderliche Anpassungen und Änderungswünsche. Bei klassischen IT-Projekten wird das Projekt im ersten Schritt final konzipiert, um in der Entwicklungsphase etappenweise fertiggestellt zu werden. Der Projektumfang ist fest definiert und punktet mit einer hohen Planungssicherheit, lässt aber normalerweise keine großen Änderungen zu.

Nach der Programmierung schließt eine Testphase an. Diese dient dazu, die neue Website auf Herz und Nieren zu prüfen und sicherzustellen, dass sie im World Wide Web auch einwandfrei funktioniert und fehlerfrei angezeigt wird.

Grafische Gestaltung des grundlegenden Layouts

Die meisten Arbeiten am Layout werden von Webdesignern übernommen. Das Redesign ist der nach außen am besten sichtbare Teil eines Relaunches. Je mehr Vorarbeit hier geleistet wird, desto besser ist das Endresultat. Best Practice Beispiele von Mitbewerbern oder eigene Designideen aus Phase 1 können die Webdesigner unterstützen und vermitteln eine klare Vorstellung von der neuen Website.

Beim Design raten wir Ihnen, auf sogenannte Styleguides zurückzugreifen. In diesen Styleguides wird das Corporate Design festgelegt, welches grundsätzliche Design-Elemente wie Farben, Schriftarten, Abstände, Icons oder auch die Tonalität der Texte definiert. Außerdem wird beschrieben, wann welches Element eingesetzt wird und welche Verläufe und Prozesse auf der Website gestaltet sind. Legen Sie auch solche Grundelemente fest, die sich regelmäßig wiederholen, wie beispielsweise Header, Buttons, Sidebars und Footer. An diesem Grundlayout kann sich der Benutzer orientieren und die Website einfacher und intuitiver bedienen.

Durch den Einsatz eines Styleguides wird nicht nur die Optik verbessert, sondern auch ein einheitliches Look & Feel erzeugt. Dadurch wird die Benutzerfreundlichkeit der Website und somit das gesamte Nutzungserlebnis (die User Experience) für die User verbessert.

Idealerweise wird beim Design mit Hilfe von sogenannten Mockups oder Wireframes gearbeitet. Dies sind einfache Zeichnungen oder Scribbles, um die Struktur der Website festzulegen und das neue Layout grob zu konzipieren. Solche Design-Prototypen lassen sich in Form von Usability Tests oder A/B Tests evaluieren und verbessern. Neben diesen einfachen Prototypen (sogenannte „Low Fidelity Prototypen“) gibt es auch umfangreiche und teilweise sogar interaktive Design Dummys („High Fidelity Prototypen“). Letztere sind weit mehr als nur simple Entwürfe, denn durch sie können reale Interaktionen mit den Website-Elementen wiedergegeben werden. So erhalten die Beteiligten einen unmittelbaren Eindruck vom neuen User Interface. Am Markt gibt es momentan viele kostenlose oder für eine geringe Gebühr erhältliche Prototyping-Tools (Adobe XD, Sketch, Figma, etc.). Welches Tool Sie letztendlich einsetzen, ist von Ihren Anforderungen und Design Skills abhängig.

Inhalte einfügen

Nach der technischen und optischen Umsetzung wird es nun Zeit, die neuen Inhalte einzufügen. In der Praxis wird während der Programmierung oft mit Blindtexten (das beliebte „lorem ipsum“) und Platzhalterbildern gearbeitet. Am besten lässt sich die neue Website jedoch mit dem echten Content veranschaulichen, testen und optimieren.

Stellen Sie bereits am Anfang die Inhalte zur Verfügung, die nach dem Website Relaunch auch tatsächlich auf der Website zu sehen sein sollen. Damit können Sie schon früh sicherstellen, dass das Design zum wirklichen Content passt.

WICHTIG

An dieser Stelle spielen zwei Punkte eine wesentliche Rolle: Erstens die SEO (damit die Inhalte in Suchmaschinen gefunden werden) und zweitens eine leichte Lesbarkeit der Texte. Benutzer scannen Texte im Internet innerhalb weniger Sekunden, anstatt diese detailliert zu lesen. Lange Textfriedhöfe wirken fürchterlich abschreckend und führen dazu, dass Ihre Besucher ganz schnell das Weite suchen. Was wir wollen: kurze, knackige Texte, die mit treffenden Worten umreißen können, worum es geht und was gesagt werden soll. Aufzählungen unterstützen das schnelle Aufnehmen von Informationen. Heben Sie außerdem wichtige Keywords hervor, damit die Besucher Ihrer Website nicht lange nach den gewünschten Informationen suchen müssen.

In der Kürze liegt die Würze! Ihre Besucher wollen kurze, aussagekräftige Sätze, keine Textwände. Darüber hinaus sollte Ihr Content unbedingt fehlerfrei geschrieben sein. Nichts wirkt unprofessioneller als ein Text mit unnötigen Buchstabendrehern oder Rechtschreibfehlern.

TIPP

Website Relaunch Phase 3: Umzug der Website

Ziel: Erfolgreicher Umzug der neuen Website
Ergebnis: Die neue Website ist online!

Die Website ist fertig programmiert und getestet, das Layout sitzt wie angegossen und der Content glänzt wie poliert. Wie es scheint, ist Ihre Seite bereit für den Umzug. Doch wie läuft dieser ab? Was kann schiefgehen? Bevor Sie Ihre neue Website live stellen, müssen noch einige technische Feinheiten erledigt werden, die Sie auf keinen Fall vergessen dürfen.

Test der internen und externen Verlinkungen

Durch den Relaunch und eine gegebenenfalls geänderte Seitenstruktur kann es vorkommen, dass einzelne, ursprüngliche Seiten gar nicht mehr existieren oder anderweitig ersetzt worden sind. Auf der gesamten Website müssen daher alle internen Links geprüft werden. Außerdem müssen Sie bedenken, dass gelöschte Seiten nicht einfach sang- und klanglos im Nirgendwo verschwinden. Sie können immer noch von externen Websites verlinkt oder in Suchmaschinen indexiert sein.

Diese URLs müssen unbedingt auf die neuen Seiten umgeleitet werden, da die Links entweder ins Leere laufen oder nicht aufgefunden werden können. Solche „Linkleichen“ führen zu einem negativen Rankingfaktor. Der Administrator oder Programmierer kann diese Aufgabe übernehmen.

Letzter Check

Bevor die fertige neue Website das Licht der Internetwelt erblickt, empfiehlt es sich, einen letzten, ausführlichen Testlauf durchzuführen. Sparen Sie nicht mit solchen Tests – gerade bei sehr gewichtigen Relaunches gibt es keinen Test zu viel, nur zu wenig. Dabei soll überprüft werden:

  • Qualitätskontrolle des gesamten Contents
  • Testen aller Funktionen, Prozesse, Verlinkungen, Formulare, etc.
  • Freigabe durch die Verantwortlichen des jeweiligen Teilbereichs

Testen Sie die neue Website in verschiedenen Browsern und auf verschiedenen Endgeräten! Nur wenn Sie überall mit dem Ergebnis zufrieden sind, kann der finale Launch in die Wege geleitet werden.

WICHTIG

Finaler Launch

Lange genug hat es gedauert, doch endlich ist die neue Website bereit, um aus der Testumgebung auf den Live-Server geschalten zu werden. Bringen Sie ein wenig Geduld mit, denn es können gut und gern noch ein paar Stunden vergehen, bis die Website überall im Internet sichtbar ist. Nutzen Sie die Zeit, um die Website im realen Umfeld zu bestaunen und auf ihre Funktionstüchtigkeit zu prüfen.

Launchen Sie die neue Website dann, wenn am wenigsten Traffic auf der Website herrscht. So stellen Sie sicher, dass bei Problemen möglichst wenige Besucher auf einer Fehlerseite landen.

TIPP

Wenn der Launch erfolgreich war, ist erst einmal Entspannung angesagt, denn der anstrengendste und vermutlich aufregendste Teil des Relaunch Projekts ist bewältigt. Fertig ist der Relaunch damit aber noch lange nicht, wie Ihnen unser nächster Abschnitt verraten wird.

Nach dem Relaunch ist vor dem Relaunch

Schlechte Nachricht für all diejenigen, die davon ausgehen, dass mit dem Relaunch das Projekt erledigt ist. Denn wer garantiert Ihnen, dass Ihre neue Website auch wirklich so ankommt, wie Sie sich das erhofft haben? Jetzt heißt es: evaluieren, Feedback einholen und optimieren, was das Zeug hält.

Messen Sie zuerst den Erfolg der neuen Website: Überprüfen Sie, ob die Seite besser oder gar schlechter bei der Suchmaschinenoptimierung abschneidet. Dabei helfen die Analyse-Tools Google Analytics oder Search Console. Zudem sollten Sie sichergehen, dass Ihre Website in den wichtigsten Browsern fehlerfrei dargestellt wird.

Damit die Website im Internet gefunden wird, muss sie von Google neuindexiert werden. Mit den Google Webmaster Tools können Sie diesen Prozess aktiv anstoßen bzw. fördern, um die Indexierung schneller voranzutreiben.

TIPP

Außerdem sind nun, über einen längeren Zeitraum hinweg, diverse Nacharbeiten fällig. Diese können sich beispielsweise aus Bugs oder dem Feedback von Kunden ergeben. Ist die Website erstmal im Einsatz, fallen Unklarheiten, Fehler oder unlogische Abläufe viel eher auf. Planen Sie solche Nacharbeiten nach dem Projektende ein, um genügend Kapazitäten freizuhalten und keine bösen Überraschungen zu erleben.

Website Relaunch Pressemitteilung und Ankündigung

Sie wissen, dass Ihre neue Website genial und nun auch endlich gelauncht ist. Aber wie macht man am besten darauf aufmerksam? Ein ganz wesentlicher Punkt bei einem Website Relaunch ist es, diesen auch publik zu machen. Einige Überlegungen, was Sie dafür tun können:

  • Erzählen Sie von dem Relaunch auf allen Social-Media-Kanälen und in Ihren E-Mail-Newslettern.
  • Veranstalten Sie ein Gewinnspiel auf der neuen Seite oder bieten Sie exklusive Angebote an, um möglichst viele Kunden anzulocken.
  • Kündigen Sie den Relaunch mit etwas Vorlaufzeit an und informieren Sie Ihre Kunden über einzelne Meilensteine. Das ist dann von Vorteil, wenn Sie große Änderungen planen und neue Services oder Funktionen zur Verfügung stellen wollen.
  • Bitten Sie Mitarbeiter Ihres Unternehmens, Freunde und Kunden, den Website Relaunch auf eigenen Kanälen zu pushen.

Bei größeren Unternehmen oder staatlichen Betrieben sollte die Meldung eines Website Relaunches ebenso in Form einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit gelangen. Die Pressearbeit ist ein wichtiger Teil der Unternehmenskommunikation. Wenn es in Ihrem Unternehmen keine PR-Abteilung gibt, können Sie selbst eine Pressemitteilung verfassen. Mit Hilfe einer Vielzahl an frei zugänglichen, teils kostenfreien Plattformen können Sie Ihre Pressemitteilung veröffentlichen. Achten Sie dabei auf formale Kriterien bzw. Vorgaben und machen Sie den Nachrichtenwert klar erkennbar. Bereits in der Überschrift und den ersten Sätzen müssen hervorstechende Merkmale genannt und das Interesse des Lesers geweckt werden.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Pressemeldung eines Website Relaunches tatsächlich in relevanten Medien veröffentlicht wird, ist aber eher gering. Damit die Pressemeldung bei wichtigen Medienvertretern auf Interesse stößt, ist es wichtig, den Relaunch von anderen neu veröffentlichten Websites abzuheben und auf grundlegende Verbesserungen einzugehen.

Werben Sie in Ihrer Pressemitteilung mit Gewinnspielen oder Sonderaktionen rund um den Website Relaunch oder stellen Sie heraus, welche Verbesserungen Sie vorgenommen haben – beispielsweise eine optimierte User Experience, den Einsatz innovativer Webtechnologien oder ein gänzlich neues Online-Angebot.

TIPP

Obwohl es schwierig ist mit einem Website Relaunch breite Medienresonanz zu erzielen, sollten auch kleinere Unternehmen wagen, eine Pressemitteilung zu verfassen. Ein kreativer, fesselnder Pressetext, kombiniert mit einer speziellen Relaunch-Sonderaktion, vergrößern die Chancen eines breiteren Medien-Echos ungemein.

10 No-Go’s beim Website Relaunch

Ein Website Relaunch ist ein komplexes und nervenraubendes Unterfangen. Im Folgenden haben wir für Sie die häufigsten 10 Fehler mit Verbesserungsvorschlägen zusammengefasst. Wenn Sie diese beherzigen, steht einem erfolgreichen Relaunch Projekt (fast) nichts mehr im Wege.

1) „Ein Redesign reicht schon, es geht ja nur um die Optik!“ (Ein Redesign soll einen Relaunch ersetzen)

Da das Design der sichtbarste Teil der Website ist, wird oftmals angenommen, dass eine Überarbeitung der Optik ausreichend ist. Leider ist dem nicht so. Auch ästhetisch schöne Websites können dramatische Mängel im Bereich der Benutzerfreundlichkeit haben und deswegen bei Ihrer Zielgruppe nicht so gut ankommen, wie Sie das vielleicht denken. Ein Redesign bringt in so einem Fall leider keine Verbesserung. Sie sparen somit am falschen Ende und geben nur Geld für etwas aus, das Ihnen nichts bringt.

Analysieren Sie besser die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe und untersuchen Sie die Website kritisch auf Probleme in der Benutzerführung. Wenn Sie die Schritte aus Phase 1 verfolgen, werden Ihnen die Showstopper der bisherigen Website auffallen und Sie haben die Chance, diese im Rahmen des umfassenderen Relaunches auszumerzen.

2) „Wir fangen einfach mal an!“ (Planloses Arbeiten)

Bei einem Website Relaunch handelt es sich um eines der komplexesten Themen im IT-Bereich. Sehr schnell können sich verheerende Fehler einschleichen, die das komplette Projekt zunichtemachen. In der Praxis wird die Komplexität und der Aufwand eines Relaunches oftmals unterschätzt und einfach „nebenher“ erledigt – denn es geht ja „nur“ um die Website und nicht ums Geschäft selbst. Ein großer Fehler!

Ohne eine vernünftige Projektplanung, ein gutes Projektmanagement und eine konkrete Zielsetzung wird allerdings jedes Website Relaunch Projekt ins Wanken geraten oder im schlimmsten Fall gar nicht fertiggestellt werden. Seien Sie sich stattdessen der Wichtigkeit einer guten Planung bewusst und investieren Sie genug Vorlaufzeit in die Erstellung eines Relaunch Projektplans.

3) „Ein Website Relaunch kann nicht schaden!“ (Falscher Grund für einen Website Relaunch)

Da ein Website Relaunch zeitaufwendig, kostspielig und komplex ist, sollte dieser nur nach guter Planung und reiflicher Überlegung durchgeführt werden. Hinterfragen Sie die Gründe für einen Relaunch und überlegen Sie, ob er das eigentliche Problem wirklich lösen kann oder nicht.

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Nehmen Sie beispielsweise an, dass der Umsatz Ihres Unternehmens einbricht. Um gegenzusteuern und die Umsätze wieder zu steigern, wollen Sie einen Website Relaunch durchführen. Analysieren Sie stattdessen kritisch, woher die Umsatzeinbußen rühren. Hängt dies wirklich von der Website ab oder ist Ihr Produkt eventuell nicht mehr zeitgemäß?

4) „Wir müssen die Website am Ende des Monats launchen, egal ob wir fertig sind!“ (Schlechtes Zeitmanagement)

Wenn Sie eine Website launchen, die noch sehr fehlerbehaftet ist, wirkt sich dies schlecht auf Ihr Unternehmensimage aus. Klar, der Aufwand eines Relaunches wird gerne unterschätzt und oftmals kommt am Ende vieles zusammen. Die Termine des Zeitplans kollidieren, sofern es diesen überhaupt gibt.

Die Antwort auf dieses Problem ist: gutes Zeitmanagement sowie gründliche Planung. Folgende Tipps helfen Ihnen, sich auf die richtigen Punkte zu fokussieren, um den Website Relaunch erfolgreich abschließen zu können:

  • Definieren Sie Zwischenziele bzw. Milestones.
  • Setzen Sie Deadlines fest, die definieren, zu welchem Zeitpunkt was genau fertig sein muss.
  • Übertragen Sie den jeweiligen Verantwortlichen bestimmte Aufgaben zu klaren Deadlines. Diese Termine dürfen nicht verschoben werden. Sie können zur Erinnerung Reminder versenden.
  • Setzen Sie realistische Deadlines und planen Sie genug Pufferzeiten ein.
  • Ist die Website zum Launch Termin dennoch nicht fertig: Verschieben Sie den Relaunch. Nichts wirft ein schlechteres Bild nach außen als ein fehlerhafter Website Relaunch.

5) „Die Geschäftsführung will die Website so haben!“ (Falsche Designentscheidungen)

In puncto Website hat jeder eine eigene Meinung und einen anderen Geschmack. Doch für die Gestaltung einer Website ist die eigene Meinung oder die der Entscheidungsträger vollkommen irrelevant. Denn es geht darum, wie die Website bei Ihrer Zielgruppe ankommt bzw. wie zufrieden Ihre (potentiellen) Kunden mit dem Internetauftritt Ihres Unternehmens sind. Aus diesem Grund müssen objektive Fakten anstatt subjektiver Meinungen berücksichtigt werden.

Wichtig ist daher, keine persönlichen Meinungen einzuholen, sondern auf fundierte Usability und User Experience Methoden zurückzugreifen, um fundierte Designentscheidungen zu treffen. Welche Möglichkeiten es dafür gibt, wurde in Phase 1 erklärt.

6) „Der Content bleibt so, wie er ist!“ (Schlechte, veraltete Inhalte)

Auch die schönste Optik schafft keine guten Inhalte. Ist der Content Ihrer Website nicht zielgruppenrelevant, aktuell und spannend aufbereitet, wird ein Website Relaunch keine Verbesserungen erwirken.

Prüfen Sie den Content Ihrer Website kritisch im Hinblick auf diese Fragen:

  • Ist dieser Content noch aktuell?
  • Unterstützt dieser Content das Unternehmen bei der Zielerreichung?
  • Passt dieser Content noch zum Unternehmen?
  • Ist dieser Content für das Web optimiert?
  • Stellt dieser Content einen Mehrwert für die Zielgruppe dar?

Nutzen Sie das Potential eines Content Audits! Hier noch einmal die wichtigsten Punkte:

  • Crawlen Sie die URLs Ihrer Website mit gängigen Plattformen.
  • Ergänzen Sie die URLs mit relevanten KPIs mit Hilfe von Webanalyse Tools.
  • Prüfen Sie den Content kritisch und entscheiden Sie, ob dieser aktualisiert, ergänzt oder gelöscht werden muss.
  • Fügen Sie relevante Suchbegriffe ein.
  • Erstellen Sie eine Content Strategie und einen Content Plan für die Zukunft.

7) „Wir machen das einfach so wie Amazon!“ (Kopieren statt einer eigenen Vision)

Sinnloses Kopieren hat in der Internetwelt noch nie etwas gebracht. Es ist absolut in Ordnung, sich Inspiration von anderen Websites oder den Mitbewerbern einzuholen. Aber bitte widerstehen Sie der Versuchung einfach ein Feature zu kopieren, ohne genau zu evaluieren, ob diese Funktion im eigenen Kontext und für die eigene Zielgruppe funktioniert. Ein einzelnes Feature darf niemals losgelöst von der gesamten Website gesehen werden. Im schlimmsten Fall führt eine blind kopierte Funktion, welche nicht getestet und geprüft wurde, zu einer merklichen Verschlechterung. Dies wiederum führt zu einem Vertrauensverlust der eigenen Kunden, welcher nicht mehr so schnell wettgemacht werden kann.

Bauen Sie Ihre neue Website auf fundiertem Wissen über die Zielgruppe und deren Erwartungen auf. Die Funktionalitäten der Website sollen die Benutzer bei deren Zielen unterstützen und schnell zum Erfolg führen. Planen Sie deshalb genug Zeit für Phase 1 ein, um ein umfassendes Briefing bzw. Konzept für den Website Relaunch zu erstellen.

8) „Das Wichtigste ist, dass es gut aussieht!“ (Ästhetik steht über Funktion)

Am wichtigsten ist es, dass Ihre Zielgruppe Ihre Website gut bedienen kann. Der funktionale Aspekt sollte deswegen immer über der Ästhetik stehen. Grundsätzlich gilt der altbewährte Design Grundsatz: „form follows function“. Auf den Webbereich übertragen bedeutet das, dass die Form (beispielsweise Farben, Schriftgrößen, Anordnung, etc.) wesentlich die Funktion beeinflusst. Im Falle dessen, dass die Form die Funktion negativ beeinflusst und das Bedienen der Website schwierig bis unmöglich macht, ist das Projekt gescheitert.

Die Ästhetik sollte die Funktion positiv beeinflussen und unterstützend wirken. Jedoch darf das ästhetische Empfinden niemals über der Funktion der Website stehen. Um die richtigen Designentscheidungen zu treffen, ist es wichtig herauszufinden, ob das Design und die Prozesse Ihrer Website für Ihre Zielgruppe funktionieren und gut ankommen. Greifen Sie dabei auf eine Usability oder User Experience Methode zurück.

9) „Mit dem Relaunch ist das Website Projekt abgeschlossen!“ (keine Nachplanung vorhanden)

Mit dem Launch der neuen Website haben Sie sich zweifellos ein ruhiges Wochenende verdient, aber danach geht es genauso schweißtreibend weiter wie vor dem Relaunch! Wichtige Punkte, die nach dem Relaunch im Auge zu behalten sind:

  • Kontinuierliche Überprüfung der Google Analyse Statistiken
  • Verlinkungen überprüfen, damit es zu keinen 404 Fehlerberichten kommt
  • Überprüfung der Indexierung
  • Optimierung und Kontrolle der Meta-Tags und Statuscodes

Planen Sie unbedingt auch nach dem Website Relaunch genügend Zeit, Kapazitäten und Ressourcen ein, um Nacharbeiten und Kontrolltätigkeiten kontinuierlich durchführen zu können. Ein wichtiges Stichwort an dieser Stelle: Feedback! Fragen Sie nach ehrlicher Kritik an der neuen Seite und setzen Sie Fehler oder Verbesserungswünsche zeitnah um. Es wäre utopisch zu glauben, dass eine fertige Relaunch Seite wirklich in allen Punkten perfekt ist.

10) „Suchmaschinenoptimierung können wir später machen.“ (Fehlende SEO)

Das schönste Design und der originellste Inhalt bringen nichts, wenn die neue Website nicht oder nur schwer gefunden wird. Die Suchmaschinenoptimierung muss von Anfang an beim Website Relaunch berücksichtigt werden. Eine regelmäßige Überprüfung der Keywords im Google Ranking ist essentiell.

Darauf ist – in Bezug auf SEO – beim Website Relaunch zu achten:

  • Sind die Verification Codes bzw. HTML-Verifizierungsdateien in der Google Search Console noch vorhanden?
  • Falls Sie einen Domain-Umzug veranlassen, legen Sie eine neue Property in der Search Console an.
  • Überprüfen Sie unbedingt Ihre robots.txt-Datei.
  • Entfernen Sie gegebenenfalls den Eintrag noindex/follow in den Meta-Tags, da Ihre Seite sonst nicht indexiert wird.
  • Bringen Sie unbedingt Ihre XML-Sitemaps auf den neuesten Stand. Behalten Sie alte URLs noch eine Weile drin, bis alle neuen URLs erfolgreich indexiert wurden.
  • Aktivieren Sie Weiterleitungen und überwachen Sie diese mit Hilfe von Log-Files.

So gelingt Ihnen der Relaunch der eigenen Website

Wenn Sie dem Ablauf unseres Leitfadens folgen, sind Sie auf einem guten Weg, den Relaunch der eigenen Website erfolgreich durchzuführen. Dabei ist wichtig: Je detaillierter und strukturierter Sie vor der konkreten Umsetzung arbeiten, desto besser wird das Resultat ausfallen. Webseite Relaunch Checklisten unterstützen Sie dabei, den Relaunch Prozess im Überblick zu behalten und im Zeitrahmen zu bleiben.

Was Sie besonders beim Website Relaunch von beispielsweise Kreiskliniken, Städtischen Kliniken, Klinikverbänden und Unikliniken, Verbänden, Stadtwerken oder einer Industrie-Websites beachten müssen: Dabei handelt es sich um besonders komplexe Projekte, in denen viele unterschiedliche Stakeholder und externe Partner involviert sind. Es handelt sich dabei um offizielle, teils staatlich betriebene Websites, die einwandfrei funktionieren müssen. Website Relaunches für diese Branchen bedürfen einer umfassenden Expertise und einer absolut fehlerfreien Planung – machen Sie solche Relaunches daher nur, wenn es unbedingt nötig ist!

WICHTIG